Rocket Labs Rekordversuch scheitert: Rakete mit 7 Satelliten verloren

In nur 3 Wochen wollte Rocket Lab 2 Raketen starten. Doch es ist nicht gelungen. Hauptkunde Canon verliert seinen neuesten Satelliten.

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Rakete mit Feuerstrahl steigt aus riesigen Rauchwolken auf

Archivbild

(Bild: Rocket Lab)

Lesezeit: 2 Min.

Eine Electron-Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens Rocket Lab hat am Sonntag (Ortszeit Neuseeland) nicht den Orbit erreicht. Einige Minuten nach dem Start von der Nordinsel Neuseelands ist eine "Anomalie" aufgetreten, deren Ursache noch geklärt werden muss. Mit der Rakete wurden auch sieben Satelliten, die Rocket Lab in einen erdnahen Orbit befördern sollte, zerstört. Es war der 13. Start einer Electron-Rakete.

Die letzten elf Starts waren alle erfolgreich gewesen, zuletzt am 13. Juni (UTC). Dieses Wochenende wollte Rocket Lab beweisen, dass es in der Lage ist, in kurzer Abfolge Satelliten ins All zu bringen. Nur drei Wochen nach dem jüngsten Start sollte wieder eine Electron-Rakete von Rocket Labs privatem Weltraumbahnhof abheben.

Dieses Unterfangen ist schief gegangen, wofür sich Firmenchef Peter Beck bei seinen Kunden auch via Twitter entschuldigt hat: "Es tut mir unglaublich leid, dass wir dabei versagt haben, heute die Satelliten unserer Kunden abzuliefern. Seien Sie versichert, dass wir das Problem finden und lösen und bald wieder auf der Startrampe stehen werden." Gefahr für Leib und Leben auf der Erde hat laut dem Unternehmen nicht bestanden.

Hauptkunde war diesmal Canon, das eine zweite Version des Canon Electric Satellite 1 (CE-SAT 1B) in einem sonnensynchronen Orbit in Betrieb nehmen wollte. An Bord waren eine EOS 5D Mark III, die Aufnahmen der Erdoberfläche mit einer Auflösung von 90 Zentimetern machen sollte, und eine PowerShot S110 für Weitwinkelfotos. Zwei Jahre lang wollte Canon mit dem CE-SAT 1B für die geplante Serienfertigung des Satelliten werben, der 50 mal 50 mal 85 Zentimeter groß war und eine Masse von 67 Kilogramm hatte.

Dazu kamen fünf kleine SuperDove-Satelliten der Firma Planet, die damit ebenfalls die Erdoberfläche beobachten wollte, und der erste Faraday-1 CubeSat (6U) der britischen Unternehmens In-Space Missions. Es wollte insbesondere demonstrieren, dass es durch Softwareupdates nachträglich neue Aufträge übernehmen kann. Zu den Partnern des Projektes zählt Airbus Defence and Space, das ein Software Defined Radio testen wollte.

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Der nächste Electron-Start war in noch kürzerer Abfolge vorgesehen. Dass die Betreiberfirma diesen Fahrplan einhalten kann, ist unwahrscheinlich. Zwar sind bereits acht weitere Raketen in Bau, doch zunächst muss Rocket Lab die Ursache des Fehlschlags eruieren und beseitigen.

(ds)