Export deutscher Elektro-Autos geht vorläufig zurück

Die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen eine kräftige Steigerung der Ausfuhren von E-Autos und einen starken Einbruch seit der Covid-19-Pandemie.

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Export deutscher Elektro-Autos geht zurück

(Bild: Smile Fight/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Pillau
Inhaltsverzeichnis

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, habe sich die Ausfuhren von Elektrofahrzeugen im 1. Halbjahr 2020 deutlich verringert: Von Januar bis Juni wurden 41.300 Einheiten exportiert. Im Vorjahreszeitraum waren es 52.200 Fahrzeuge. Die meisten davon wurden nach Norwegen geliefert: Im 1. Halbjahr 2020 waren es mit 10.700 Stück 26 Prozent und im vergangenen Jahr mit gut 23.100 Einheiten 23 Prozent der Exporte. Als Grund für den starken Rückgang nennt das Statistikamt die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie.

Neu zugelassene Elektroautos 2020

(Bild: Destatis)

2019 war die Menge der verkauften Elektrofahrzeuge gegenüber dem Jahr davor noch stark angestiegen. So wurden im vergangenen Jahr 99.000 neue Elektroautos exportiert, ein Plus von 72 Prozent gegenüber 2018, als 57.700 E-Autos ausgeführt wurden. Die Einfuhr neuer Elektrofahrzeuge stieg um 39 Prozent von 43.500 im Jahr 2018 auf 60.400 im Jahr 2019. Für diese Zahlen zählte das Statistikamt neben E-Autos unter anderem auch Quads mit Elektromotor und andere elektrische Leichtfahrzeuge mit.

Anders bei den Importen, sie lagen von Januar bis Juni 2020 deutlich höher als im Vorjahreszeitraum: 45.300 Elektrofahrzeuge wurden im 1. Halbjahr 2020 eingeführt, während es im gleichen Zeitraum 2019 erst 30.200 Stück waren. Deutschlands Hauptlieferant für Elektrofahrzeuge ist Frankreich – fast ein Viertel der importierten Fahrzeuge stammten aus dem Nachbarland, sowohl im 1. Halbjahr 2020 als auch im Jahr 2019.

Entwicklung der Ausfuhren von E-Autos

(Bild: Destatis)

2020 wird die Elektromobilität in Deutschland kräftig subventioniert: Fast 20.000 Mal wurde im Juli die aufgestockte sogenannte "Innovationsprämie" für den Kauf eines Elektroautos oder Plug-in-Hybrids beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt – so häufig wie in keinem anderen Monat seit Einführung des Umweltbonus im Juni 2016. Insgesamt wurden laut BAFA seit Jahresbeginn bis einschließlich Juli 69.600 Anträge gestellt.

Das Kraftfahrt-Bundesamt verzeichnete bei den Neuzulassungen von Elektroautos in den vergangenen Monaten zum Teil dreistellige Zuwächse im Vergleich zu den Vorjahresmonaten. Der Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen im August 2020 lag bei 6,4 Prozent, der Anteil neuzugelassener Pkw mit Hybridantrieb bei 18,4 Prozent (darunter 6,8 Prozent Plug-in-Hybride). Zum Vergleich: Im Jahr 2019 verfügten nur 1,8 Prozent der 3,6 Millionen neu zugelassenen Pkw 2019 in Deutschland über batterieelektrischen Antrieb. Der Anteil der neuzugelassenen Pkw mit einem Hybridantrieb lag 2019 bei 6,6 Prozent (darunter 1,3 Prozent Plug-in-Hybride).

In den meisten europäischen Staaten lagen die Anteile ähnlich niedrig, mit Ausnahme Norwegens, dort wurden dem Verkehrsinformationsamt Opplysningsrådet for veitrafikken (OFV) zufolge 2019 mehr als 60.300 E-Autos neu zugelassen, 9 Prozent der insgesamt 2,8 Millionen in Norwegen zugelassenen Pkw wurden im vergangenen Jahr batterieelektrisch angetrieben. Laut Zahlen der European Alternative Fuels Observatory (EAFO), die im Auftrag der Europäischen Kommission Marktdaten bereitstellt, wurden im 1. Halbjahr 2020 in der Europäischen Union 152.500 Pkw mit rein batterieelektrischem Antrieb sowie 143.800 Plug-in-Hybride neu zugelassen.

(fpi)