Neue Fernzüge verjüngen die Flotte der Deutschen Bahn

Etwa 40 Jahre muss ein ICE durchhalten, so mancher IC-Wagen rollt seit 50 Jahren durch Deutschland. Doch die Verjüngung der Fernverkehrs-Flotte hat begonnen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 475 Kommentare lesen
Neue Fernzüge verjüngen die Flotte der Deutschen Bahn

(Bild: Deutsche Bahn AG / Tricon)

Lesezeit: 2 Min.
Von

Die von der Deutschen Bahn eingesetzten Intercity-Wagen wiesen im vergangenen Jahr ein Durchschnittsalter von 32 Jahren auf. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Deutlich jünger sind demnach die Triebzüge der ICE-Familie mit einem Schnitt von 19 Jahren. Neuanschaffungen sollen jedoch für eine Verjüngung der Flotte sorgen, eine leichte Trendwende ist bereits zu erkennen. So habe das Durchschnittsalter der Intercity-Wagen 2015 noch bei 36 Jahren gelegen, ICEs waren 2018 im Schnitt 20 Jahre alt.

Bis 2026 will die Deutsche Bahn insgesamt zwölf Milliarden Euro in die Fahrzeuge des Fernverkehrs investieren. Etwa die Hälfte der Mittel ist für weitere Exemplare des ICE 4 vorgesehen, der in unterschiedlichen Konfigurationen unter anderem Teile der ICE-1- und ICE-2-Flotte ersetzen soll. Bis 2025 ist die Auslieferung von insgesamt 137 Exemplaren vorgesehen, bislang sind 59 im Einsatz.

Zwei Jahre früher sollen die ersten Fernverkehrszüge des Typs ECx ihren Einsatz aufnehmen. Der von Patentes Talgo gefertigte Zugverband besteht aus 17 Wagen sowie einer Lokomotive und bietet 570 Sitzplätze. Trotz der vorläufigen Namensgebung sollen die neuen Züge auch bisherige Intercity-Züge ersetzen und somit auch hier für eine Verjüngung sorgen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h schließt der ECx die Lücke zwischen den deutlich langsameren Intercity-2-Doppelstockzügen (160 km/h) und dem ICE 4 (250 km/h).

Gleichzeitig plant die Deutsche Bahn aber auch die Modernisierung der aktuellen Fahrzeugflotte. So soll der ICE 1 ein zweites Redesign erhalten, der einen Betrieb bis mindestens 2030 ermöglicht – die ersten Exemplare rollen seit 1991 durch Deutschland. Die Änderungen sehen unter anderem eine Verkürzung des Triebzugs um drei auf dann nur noch neun Wagen vor. Parallel überarbeitet das Unternehmen zahlreiche Intercity-Wagen, die teilweise bereits seit den 70er-jahren in Betrieb sind. Neben einer neuen Inneneinrichtung soll es auch WLAN geben. Nötig ist die Verlängerung der Betriebsdauer, da die Deutsche Bahn nur so die geplante Verdoppelung der Fahrgastzahl im Fernverkehr erreichen kann.

Zusätzlich zu den Investitionen in die Fahrzeugflotte will die Deutsche Bahn bis 2030 rund 86 Milliarden Euro in ihr Schienennetz investieren. Das soll das Verspätungsrisiko verringern und gleichzeitig die Kapazität um 30 Prozent erhöhen.

(pbe)