Intel: Atom x6000E für Embedded Systems und billigere "Tremont"-CPUs

Die 10-Nanometer-Baureihen Atom x6000E, Pentium Silver J/N6000 und Celeron J/N6000 zielen auf Embedded Systems und haben auch ARM-Kerne.

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Intel: Atom x6000E für Embedded Systems und billigere "Tremont"-CPUs

Intel Atom x6000E "Elkhart Lake"

(Bild: Intel)

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Intel stellt nach langer Verzögerung endlich sparsame "Atom"-Prozessoren aus der 10-Nanometer-Fertigung für Embedded Systems vor, insbesondere für das Internet der Dinge (IoT). Diese Baureihe Atom x6000E alias Elkhart Lake folgt auf den 2016 eingeführten "Apollo-Lake"-Atom x-3900E.

Zur Elkhart-Lake-Familie gehören auch billigere Celeron- und Pentium-Typen, denen einige Funktionen der Atom x6000E fehlen: Celeron N6211 und J6413 sowie Pentium N6415 und J6413. Sie sind Nachfolger von Gemini-Lake-Prozessoren.

Elkhart Lake bringt ein Füllen von Neuerungen, darunter deutlich verbesserte "Tremont"-Rechenkerne mit einem Turbo-Takt von bis zu 3 GHz und eine Gen-11-GPU (UHD Graphics), die bis drei Displays mit 4K-Auflösung und 60 Hz gleichzeitig ansteuern kann (via DisplayPort 1.3 oder HDMI 2.0b). Endlich beherrschen die sechs PCI-Express-Lanes der Systems-on-Chip (SoC) nun auch PCIe 3.0. Außer eMMC-5.1-Flash-Speicher lassen sich auch UFS-2.0-Chips anbinden.

(Bild: Intel)

Neu ist ein integrierter ARM-Rechenkern von Typ Cortex-M7, der als Programmable Services Engine (PSE) mit einer Firmware auf Basis des Echtzeitbetriebssystems Zephyr arbeitet. Dieser sparsame Kern kann Aufgaben übernehmen, auch wenn die zwei oder vier x86-64-Kerne schlafen.

Die RE- und FE-Varianten des Atom x6000E sind für Echtzeit-Steuerungsaufgaben (Realtime) gedacht und haben dafür die Funktionen Time Coordinated Computing (TCC) und Time-Sensitive Networking (TSN).

Die FE-Typen wiederum haben ein "Safety Island", um Spezifikationen zur funktionalen Sicherheit zu erfüllen, etwa nach IEC 61508 und ISO 13849 (SIL2/Cat.3 PL d, SIL3/Cat.4 PL e).

Als Hauptspeicher ist LPDDR4X-3200-SDRAM vorgesehen mit zwei oder vier x32-Kanälen. Die Atom-Typen können dabei das RAM gegen die häufigsten Bitfehler schützen, indem sie Error Correction Code (ECC) beim Speichern erzeugen und beim Lesen prüfen. Dafür sind keine zusätzlichen Speicherchips nötig, sondern es wird ein Teil des vorhandenen RAM für ECC genutzt (In-Band ECC).

Intel Atom x6000E (Elkhart Lake) und Celeron/Pentium N/J 6000
Prozessor Kerne Takt / Turbo TCC Safety Island TDP
Atom x6425E 4 1,8 / 3,0 GHz nein nein 12 W
Atom x6413E 4 1,5 / 3,0 GHz nein nein 9 W
Atom x6211E 2 1,2 / 3,0 GHz nein nein 6 W
Atom x6425RE 4 1,9 GHz / - ja nein 12 W
Atom x6414RE 4 1,5 GHz / - ja nein 9 W
Atom x6212RE 2 1,2 GHz / - ja nein 6 W
Atom x6427FE 4 1,9 GHz / - ja ja 12 W
Atom x6200FE 2 1,0 GHz / - ja ja 4,5 W
Pentium J6425 4 1,8 / 3,0 GHz nein nein 10 W
Celeron J6413 4 1,8 / 3,0 GHz nein nein 10 W
Pentium N6415 4 1,2 / 3,0 GHz nein nein 6,5 W
Celeron N6211 2 1,2 / 3,0 GHz nein nein 6,5 W

Auffallend ist, dass die Elkhart-Lake-Prozessoren aus je zwei Siliziumchips (Dies) auf einem gemeinsamen Die Carrier bestehen, nämlich einem CPU-Die und einem Platform Controller Hub (PCH). Vermutlich fertigt Intel nur das CPU-Die mit 10-Nanometer-Technik, ähnlich wie bei den Core-i-Mobilprozessoren.

Außer den Atom x6000E und den damit verwandten Celerons und Pentiums hat Intel auf dem hauseigenen "Industrial Summit" auch Embedded-Versionen aus der elften Core-i-Generation Tiger Lake vorgestellt, nämlich Core i7-1185G7E, Core i5-1145G7E und Core i3-1115G4E.

[Update:] Deren Varianten Core i7-1185GRE, Core i5-1145GRE und Core i3-1115GREbieten In-Band-ECC, Echtzeitfunktionen und Zertifizierungen für funktionale Sicherheit. [/Update]

Zudem werden noch "Jasper-Lake"-Prozessoren für Billignotebooks und Mini-PCs ebenfalls mit Tremont-Technik erwartet. (ciw)