SAP S/4 HANA: Betrieb auf konventionellen Intel- und Power-Systemen

Trotz strenger Vorgaben für die IT-Infrastruktur für Enterprise Resource Planning mit SAP S/4 HANA arbeitet man auch mit Intel-Servern und Power-Systemen.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Innige Verbindung: SAP HANA auf Power-Systemen
Lesezeit: 19 Min.
Von
  • Berthold Wesseler
Inhaltsverzeichnis

Seit Gründung der SAP im Jahr 1972 hießen die ERP-Generationen zunächst R/1, R/2 und R/3. Die 2015 eingeführte aktuelle Generation nannte man S/4. Stand das "R" für "Realtime", soll "S" wie "simple" die neue Einfachheit der als komplex geltenden Enterprise-Resource-Planning-Software schon im Produktnamen betonen.

Diese Einfachheit bezieht sich nicht nur auf Geschäftsprozesse, sondern auch auf die dafür notwendige Infrastruktur. Hier setzt SAP auf Selbstbeschränkung: Die Business Suite kooperiert noch mit allen wichtigen Datenbanksystemen (Oracle, Microsoft SQL Server, IBM db2) sowie den firmeneigenen Datenbanken MaxDB, ASE und seit 2013 auch mit HANA. Das aktuelle ERP-System S/4 HANA funktioniert ausschließlich mit der 2010 lancierten In-Memory-Datenbank HANA. Die wiederum läuft einzig und allein auf Linux-Servern – zunächst nur mit Intel-Prozessoren, seit 2015 auch auf Power-Systemen der IBM.

Weil SAP S/4 HANA nur für bestimmte Hardware freigibt, sind die derzeit gehypten AMD-Prozessoren EPYC und Ryzen ebenso aus dem Rennen wie die populären Linux-Distributionen Debian, Fedora oder Ubuntu. Der Grund für diese Einschränkung: SAP macht sowohl auf der Intel- als auch auf der PowerPC-Plattform für die kritischen Prozesse des Datenzugriffs intensiven Gebrauch von prozessorspezifischen Befehlssatzerweiterungen, was das Verwenden eines weiteren Prozessors sehr aufwendig macht.