Roboter-Schwarm als Pinsel-Ersatz in der Kunst

Ein Schwarm von Mini-Robotern soll ein Kunstwerk nach Wünschen des Künstlers erstellen können, ohne dass er sich um konkrete Anweisungen Gedanken machen muss.

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Roboter-Schwarm dient als Pinsel-Ersatz in der Kunst

(Bild: Georgia Institute of Technology)

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Das US-amerikanische Georgia Institute of Technology hat in Zusammenarbeit mit dem GRASP Laboratory der Universität Pennsylvania ein System entwickelt, mit dem kleine Roboter zusammen im Schwarm ein Kunstwerk nach Vorstellungen eines Künstlers erstellen können, ohne dass sich der Künstler um konkrete Anweisungen für jeden einzelnen Roboter kümmern muss. Bei den Forschungen geht es um die Entwicklung von Möglichkeiten der Mensch-Roboter-Schwarm-Kommunikation.

In dem Paper "Interactive Multi-Robot Painting Through Colored Motion Trails" stellen die Wissenschaftler das Potenzial von Roboter-Schwärmen in der Kunst vor. Dazu haben die Forscher Roboter entwickelt, die Farbspuren auf einer Leinwand hinterlassen können. 20 Stück davon fahren über die Leinwand. Zunächst hinterlassen sie die Farbspuren jedoch nur virtuell, sie werden hinter den Robotern über einen Projektor auf die Leinwand projiziert. Dabei werden sie von einem Bewegungserkennungssystem überwacht, um ihre Position auf der Leinwand feststellen zu können. Später sollen die Mini-Roboter so umgebaut werden, dass sie eine echte Farbspur hinterlassen.

Die Roboter dienen dem Künstler dabei als eine Art "aktiver Pinsel". Statt die Roboter mit konkreten Einzelanweisungen zu füttern, bestimmt der Künstler lediglich, in welchen Bereichen der Leinwand welche Farben aufgetragen werden sollen. Der Roboterschwarm setzt das dann in Echtzeit um. Die gewünschten Farbnuancen entstehen dabei durch das Mischen der verschiedenen Farben, die die einzelnen Mini-Roboter jeweils auftragen.

"Die Schnittstelle zwischen Robotik und Kunst ist zu einem aktiven Forschungsgebiet geworden, in dem Künstler und Forscher Kreativität und systematisches Denken kombinieren, um die Grenzen verschiedener Kunstformen zu erweitern", sagt Dr. María Santos vom Georgia Institute of Technology. "Die künstlerischen Möglichkeiten von Mehrrobotersystemen müssen jedoch noch eingehend untersucht werden", fügt sie mit Blick auf die noch etwas abstrakt und an Kinderzeichnungen erinnernden Bilder hinzu. Denn die Bilder fallen noch recht grob aus.

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Trotzdem sind die Forscher mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden: Sie zeigen, dass es einem Künstler möglich ist, einen Roboter-Schwarm mit einfachen Interaktionen ein Bild malen zu lassen. Zukünftige Versionen der Technik könnten dann feinere Bilder hervorbringen, denken die Forscher. Die Technik, Roboter-Schwärme derart einfach anzusteuern, könnte auch in anderen Bereichen ein hohes Potenzial haben.

(olb)