Uber-Chef sieht Personenbeförderungsrecht als veraltet und umweltschädlich an

Uber-Chef Dara Khosrowshahi meint, sein Unternehmen werde vom deutschen Recht benachteiligt. Nach der Corona-Krise werde es schnell wieder bergauf gehen.

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Uber-Chef sieht Personenbeförderungsrecht als veraltet und umweltschädlich an

Dara Khosrowshahi im September 2019 auf einer Uber-Veranstaltung in San Francisco.

(Bild: Uber)

Lesezeit: 2 Min.

"Im Personenbeförderungsrecht hat Deutschland noch einiges zu tun", sagte Uber-Chef Dara Khosrowshahi in einem Interview. So sei die Rückkehrpflicht für Mietwagen zwischen zwei Fahrten "aus der Zeit gefallen". Sie führe zu unnötigen Leerfahrten und sei sinnlos in einem Land, das so großen Wert auf Umweltschutz legt.

Die Regelung verhindere, dass Uber seinen Dienst in kleinere Städte ausweitet. Sie erschwere zudem den Umstieg auf Elektroautos, sagte Khosrowshahi der Welt am Sonntag.

Uber operiert in Deutschland mit lizenzierten Mietwagenunternehmen, die dem Personenbeförderungsgesetz unterliegen und Beförderungsaufträge mit angestellten Chauffeuren mit Personenbeförderungsschein durchführen. Das Gesetz verlangt, dass diese Mietwagen nach einer Fahrt an den Betriebssitz des Unternehmens zurückkehren, sofern dort nicht bereits ein weiterer Auftrag eingegangen ist, der an den Fahrer weitergegeben wurde. Das Taxi-Gewerbe wirft Uber unter anderem massive und systematische Verstöße gegen diese Rückkehrpflicht vor.

Khosrowshahi sieht Flugtaxis als realistisch an, in zehn Jahren könnten sie den kommerziellen Massenmarkt erreichen – und zwar nicht nur für die Reichen, sondern für alle. "So wie Tesla die Elektroauto-Produktion anführt, wollen wir bei der Elektrifizierung der Verkehrsnetze führen", sagte der Uber-Chef.

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Beim autonomen Fahren hoffe er auf eine Kooperation mit Waymo. Mit der Google-Schwester lag Uber bis Anfang 2018 in einem Rechtsstreit über angeblich gestohlene Technik für autonome Autos. Auch Volkswagen, Ford und Tesla wolle Khosrowshahi in dem Netzwerk haben. Uber forscht seit sechs Jahren am autonomen Fahren; 2018 ereignete sich mit einem der Testfahrzeuge ein tödlicher Unfall.

Khosrowshahi geht davon aus, dass die Nachfrage nach Uber-Fahrten nach der Corona-Krise schnell ansteigen wird, möglicherweise schneller als zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Dann soll Uber auch erstmals einen Gewinn machen.

(anw)