Fischertechnik in groß

Im Jahr 2015 brachte die Firma Infento über Kickstarter ihre ersten Fahrzeug-Baukästen auf den Markt. Die Idee: aus einem Bausatz mehrere Fahrzeuge zu bauen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen

Der Speedster G2 aus dem Genius Kit.

(Bild: Infento)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Elke Schick

„Das ist Fischertechnik, wie ich sie mir früher gewünscht habe!“, ruft einer der Kollegen, die das Elektrofahrzeug bewundern, das in meinem Büro an der Steckdose lädt. Fischertechnik ist es zwar nicht – aber die Fahrzeuge der niederländischen Hersteller erinnern tatsächlich sehr an die bekannten Bausätze für technikaffine Kinder.

Das liegt an dem hauptsächlichen Bestandteil der Fahrzeugrahmen – schöne, schwere Aluschienen – und der Farbgebung. Das Silber der Schienen wird ergänzt durch schwarze und rote Plastikteile. Und der optische Verweis ist wahrscheinlich auch kein Zufall – schließlich kauft man die Fahrzeuge als Bausatz, und die Hersteller betonen, dass der DIY-Aspekt einer der Vorteile des Systems ist.

Bei uns in der Redaktion erfreute sich unter den neuen Produkten der mit dem e-Pulse-Motor ausgestattete Speedster großer Beliebtheit. Mit dem bis 50 Kilogramm zugelassenen Fahrzeug fahren etwas schwerere Redakteure gnadenlos durch die Bürogänge. Überstanden hat der Speedster das gut, nur die Achse knackte am Ende ein wenig. Laut Rogier Groen von Infento wurde inzwischen auch das behoben.

Wer bereits ein Infento-Kit besitzt, kann den Elektromotor einzeln kaufen und ihn für Fahrzeuge verwenden, die sonst mit Pedalen angetrieben würden. Man kann zwei Geschwindigkeiten (5 und 11 km/h) einstellen sowie einen Rückwärtsgang. Unsere Testkinder im Alter von sechs und sieben Jahren kamen nach einer kurzen Erklärung problemlos mit der Handhabung zurecht.

Neben der Einführung des Motors hat Infento Optimierungen der Fahrzeuge entwickelt. So sind neue Modelle mit einer flexibleren Lenkung ausgestattet – dem sogenannten Stabilizr. Damit kann man die Lenkung dadurch unterstützen, dass man sich in die Kurve lehnt. Der Mechanismus lässt sich an die Kraft des Kindes anpassen.

Außerdem gibt es neue Räder, die sich wie Möbelrollen komplett frei bewegen können. Von letzteren waren unsere Testkinder leicht überfordert. Es gab einige Stürze.

Neben den fertigen Fahrzeugen haben wir übrigens anhand des Junior-Kits auch die Anleitungen und Materialien getestet. Von beidem waren wir so überzeugt, dass wir das Kit kurzerhand kauften.

Produkt: Genius Kit
Hersteller: Infento
Preis: 579,95 Euro

(bsc)