Umfrage: Mehrheit für Homeoffice, aber gegen Rechtsanspruch

Beim geplanten Gesetz zum Anspruch auf Homeoffice sind die Deutschen geteilter Meinung. Laut einer Bitkom-Umfrage sind vor allem Ältere dagegen.

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Das Homeoffice ist beliebt, das Recht darauf weniger

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nicole Bechtel

Eine knappe Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen das Recht auf Homeoffice aus. Laut einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbands Bitkom sind 56 Prozent der Befragten gegen einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf Homeoffice und 40 Prozent dafür. Unterschiede gibt es dabei in der Altersstruktur. In der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen sind 51 Prozent dafür, bei der Gruppe ab 30 Jahren sind hingegen 58 Prozent dagegen. Hintergrund ist das geplante Gesetz des Bundesarbeitsministeriums, das ein Recht auf Homeoffice fordert.

Die Gründe der Personen, die sich dagegen ausgesprochen haben, sind vielfältig. 48 Prozent der Befragten halten es für ungerechnet gegenüber denjenigen, die aufgrund ihrer Tätigkeit ein solches Recht nicht in Anspruch nehmen können. In der Gruppe der Gegner des Rechts sind dies 63 Prozent. 40 Prozent aller Befragten sehen die Gefahr, sich weniger mit Kollegen austauschen zu können. Bei den Gegnern des Rechtsanspruchs sehen dies 45 Prozent so. Zudem ist jeder Dritte – 32 Prozent – der Meinung, die Produktivität derjenigen im Homeoffice leide. Das sagen bei den Gegnern 45 Prozent.

SPD und DGB befürworten das Gesetz zum Anspruch auf Homeoffice, Union und FDP sprechen sich dagegen aus. Bitkom folgt im Wesentlichen der Argumentation der Gegner und sieht die Entscheidungshoheit bei den Unternehmen. Große IT-Konzerne wie Microsoft haben indes angekündigt, Homeoffice zum Standard zu machen und dieses so vielen Mitarbeitern wie möglich anzubieten. Auch Twitter gewährleistet seinen Mitarbeitern die Option, nach der Coronakrise von zu Hause arbeiten zu dürfen.

Die unternehmerische Freiheit sieht derweilen nur jeder Fünfte – 20 Prozent – gefährdet, bei den Gegnern des Rechtsanspruchs ist es mit 32 Prozent fast jeder Dritte. Laut Bitkom-Präsident Achim Berg haben Homeoffice und mobiles Arbeiten in der Krise "vielen Unternehmen und Beschäftigten sehr dabei geholfen, das Geschäft am Laufen zu halten und die zusätzlichen Herausforderungen sowohl im Berufs- wie im Privatleben besser miteinander zu vereinbaren."

Die Umfrage führte Bitkom Research durch. Teilgenommen haben 1005 Personen ab 16 Jahren.

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(nb)