HDMI-2.1-Bug bei AV-Receivern: Auch Yamaha gesteht Probleme ein

Zunächst hatte sich Yamaha nur vage zu den von c't aufgedeckten Problemen geäußert. Nun hat Yamaha bestätigt, dass Geräte nicht wie beworben funktionieren.

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(Bild: Postmodern Studio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Am vergangenen Freitag hatte heise online berichtet, dass das Computermagazin c’t in seiner aktuellen Ausgabe 23/20 eine mutmaßliche Panne des Chipherstellers Panasonic Solutions (mittlerweile übernommen von Nuvoton Technology) aufdeckt. Diese Panne sorgt nach aktuellem Kenntnisstand dafür, dass sämtliche HDMI-2.1-tauglichen Receiver (auch "8K-Modelle" genannt) von Denon, Marantz und Yamaha bei bestimmten Zuspielern nicht in der Lage sind, Videos in 4K-Auflösung mit 120 Bildern pro Sekunde (kurz 4K120) mit erhöhtem Kontrastumfang (High Dynamic Range) von Microsofts kommender Konsole Xbox Series X zu einem passenden Fernseher weiterzuleiten.

Nachdem es in einem vorherigen c't-Test bereits Probleme mit HDMI 2.1 bei einem neuen Samsung-TV-Modell gegeben hatte, hatte sich c't ein Vorserien-Modell der Xbox Series X in dieser Hinsicht genauer angeschaut. Hierbei stellte sich heraus, dass das Autorennspiel "Dirt 5" auf dem TV LG CX9 bei direkter Verbindung problemlos in 4K120 mit HDR lief, beim Umweg über Denons HDMI-2.1-tauglichen AV-Receiver AVR-X2700H jedoch dieser die ultrahohe Auflösung mit erhöhtem Kontrastumfang nicht wie beworben von der Konsole zum TV durchleitete.

Kurz nach Veröffentlichung des c't-Berichts bestätigte Sound United (Denon/Marantz) entsprechende Probleme bei seinen AV-Receivern (mittlerweile auch in einer deutschen Fassung abrufbar), während sich Yamaha zunächst eher schwammig in der Art äußerte, dass man Kunden bei eventuellen Kompatibilitätsproblemen unterstützen werde.

Gegenüber Forbes wurde das Unternehmen nun aber konkreter und gestand ebenfalls die von c't berichteten Probleme ein. Yamaha verspricht, seinen Kunden die versprochenen Funktionen bei den betroffenen Modellen über "zukünftige Updates" nachzuliefern – wollte sich auf Nachfrage von Forbes aber nicht dazu äußern, ob darunter auch ein Austausch des Boards zu verstehen ist. c't hatte berichtet, dass sich die durch dem HDMI-Bug ausgelösten Probleme wohl nicht per Software-Updates lösen lassen.

Die bei ersten Tests mit RTX-30-Grafikkarten festgestellten Probleme beim Transfer von 4K120-Videos über HDMI-2.1-taugliche AV-Receiver sind indes nicht auf den Bug zurückzuführen, die c't vergangene Woche im Zusammenhang mit der Xbox Series X festgestellt hat. (nij)