Canon EOS R6 im Test: Weniger Megapixel, mehr Geschwindigkeit

Die Canon EOS R6 vereint die Welten: Mit ihrem moderat auflösenden Sensor bietet sie die Performance einer Profi-Kamera, bleibt aber kompakt und beherrschbar.

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Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Peter Nonhoff-Arps
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Kurz nach der Canon EOS R5 ist nun die nächste spiegellose Systemkamera mit Vollformatsensor in den Handel gekommen, die EOS R6. Für sie gibt es kein Pendant in der DSLR-Welt. Namentlich zielt sie auf die EOS 6D ab, zeigt jedoch angefangen beim Preis von 2700 Euro bis hin zur Ausstattung nur wenig Einsteiger-Ambitionen. Rein äußerlich lehnt sie sich an die EOS R5 an, verzichtet im Unterschied dazu allerdings auf ein robusteres Magnesium-Gehäuse, aufwändige Abdichtungen und ein Schulterdisplay. An dessen Stelle tritt ein herkömmliches Moduswahlrad für die bekannten Programm-Automatiken, Custom-Einstellungen und die Filmfunktion.

Der Bildsensor scheint der EOS-1D X Mark III entliehen zu sein. Er besitzt wie dieser eine Auflösung von moderaten 20 Megapixeln mit einer extremen Lichtstärke bis ISO 102.400 – erweitert sogar bis ISO 204.800. Zusätzlich bietet er wie die EOS R5 eine integrierte 5-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS). Sie soll bis zu fünf Blendenstufen kompensieren und arbeitet, je nach angeschlossenem Objektiv, mit dessen optischen Bildstabilisator (IS) zusammen. Dann sollen bis zu acht Blendenstufen möglich sein.

Dem sensorbasierten Phasenautofokus (Dual-Pixel-AF) stehen beachtlich viele Mess felder (6072) zur Verfügung. Im Automatikmodus verfolgt der Autofokus die Motive über die gesamte Sensorfläche, bei manueller Messfeld- oder Bereichswahl über die gesamte Sensorhöhe sowie 90 Prozent der Breite. Beeindruckend ist auch die Empfindlichkeit des Autofokus. Schon bei geringstem Licht funktionierte er im Test sicher. Laut Canon soll das bis -6,5 LW klappen. Diese hohe Sensibilität ermöglicht es der Kamera, selbst mit sehr lichtschwachen Objektiven wie dem RF 800mm F11 IS STM, das uns für den Test zur Verfügung stand, zuverlässig scharf zu stellen. Jedoch beschränkt sich dann die Wahl des AF-Felds auf den mittleren Bildbereich.