Jailbreak für Apples smarten Lautsprecher HomePod

Dem Checkra1n-Team ist es gelungen, den Siri-Speaker zu öffnen. Was damit möglich wird, ist noch unklar.

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Apple Phil Schiller

Apple-Marketingchef Phil Schiller erklärt den HomePod bei seiner Vorstellung im Sommer 2017.

(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez)

Update
Lesezeit: 2 Min.

Apples Siri-Speaker HomePod soll erstmals mittels Jailbreak geknackt worden sein. Das gab der Twitter-Benutzer L1ngL1ng Ende letzter Woche bekannt, dem dies laut eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit dem Checkra1n-Teammitglied DanyL931 gelungen ist.

Als Beweis diente lediglich ein Screenshot, in dem zu sehen ist, wie sich jemand als Root via SSH beim HomePod anmeldet. Dieses wird von Apple als "Darwin HomePod 19.3.0" bezeichnet. Vier Apps befinden sich laut dem Bild im Anwendungsordner: "AirMusic", "AirPodcasts", "DiagnosticsService" sowie "SoundScapes".

Bei dem Gerät scheint es sich um einen Original-HomePod von 2018 zu handeln, also nicht um einen HomePod mini. Der Identifier lautet auf "AudioAccessory 1,1"; beim HomePod nennt sich dieser laut Entwicklern jedoch "AudioAccessory 5,1". Technisch gesehen müsste sich der HomePod durchaus jailbreaken lassen. In dem Gerät läuft ein Apple-A8-Chip aus dem iPhone 6, der mittels Checkra1n problemlos und auf ewig knackbar ist, da er von Apple nicht patchbare Bugs im Bootrom enthält.

Nicht ganz einfach dürfte hingegen gewesen sein, den HomePod überhaupt aus der Ferne zu erreichen und in den notwendigen DFU-Modus zu gelangen. Wie genau dies möglich wurde – schließlich verfügt der HomePod standardmäßig nur über WLAN-Zugang –, ist noch nicht verraten worden. Es ist möglich, dass das Gerät erst zerlegt werden musste, um einen Wartungszugang zu schaffen.

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Ein HomePod mit Jailbreak könnte einige interessante Möglichkeiten bieten. Aktuell ist HomePod OS von Apple komplett abgeschottet. So bestimmt der Konzern, welche Musikdienste außerhalb von Apple Music möglich sind, Bluetooth-Fähigkeiten sind nur für HomeKit vorgesehen und auch den Look des kleinen Touchscreen-LED-Schirms auf der Oberseite kann man nicht verändern. Auch Siri ist vorgegeben – man kann also nicht etwa Google Assistant oder Alexa über den HomePod standardmäßig ansprechen.

[Update 23.11.20 14:03 Uhr:] Der HomePod verfügt über einen versteckten 14-Port-Anschluss, den die Hacker womöglich verwendet haben, um in den Boot-Prozess einzugreifen. Checkra1n selbst ist nun in einer Beta-Version 0.12.1 verfügbar, die den HomePod "teilweise" über die Kommandozeile unterstützt. Dies sei mit HomePod OS 13 und 14 (audioOS) getestet worden. (bsc)