eHighway für Lkw: Verkehrsminister zieht positive Bilanz

Lkws auf Autobahnen über Oberleitungen mit Strom zu versorgen - dieser Versuch verläuft bislang positiv, meint Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Buchholz

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(Bild: Scania)

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Von
  • dpa

Knapp ein Jahr nach dem Start der Teststrecke mit Oberleitungen auf der Autobahn 1 zwischen Reinfeld und Lübeck hat Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) eine positive Zwischenbilanz gezogen. Der Feldversuch habe in rund 1000 Umläufen des Testfahrzeugs gezeigt, dass die Strecke tauglich sei, sagte der Minister der dpa. „Es gibt noch ein paar kleine Mängel, die nachgebessert werden müssen, aber im Großen und Ganzen läuft das Projekt.“

Auf der fünf Kilometer langen Teststrecke pendelt ein Hybridlaster der Reinfelder Spedition Bode mehrmals täglich zwischen Reinfeld und dem Lübecker Hafen. Dabei versorgt eine Oberleitung das Fahrzeug mit Strom. Der vom Bundesumweltministerium finanzierte Versuch soll zeigen, ob die Oberleitungstechnik für den Güterfernverkehr in Deutschland taugt und wie sich die Technik auf die Umwelt auswirkt.

„Für Aussagen dazu ist es noch zu früh“, meint dagegen Elisabeth Niehaus vom Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel, das das Projekt wissenschaftlich begleitet. „Es liegen zwar erste Daten der verschiedenen Messsysteme aus dem Fahrzeug und an der Anlage vor, aber die sind noch nicht ausgewertet“, sagte Niehaus. Bislang ist die Spedition noch mit nur einem Hybridlaster auf der Strecke unterwegs, bis Ende März 2021 sollen weitere vier Fahrzeuge geliefert werden.

Die Teststrecke ist eine von insgesamt dreien in Deutschland, auf denen ein Oberleitungssystem zur Elektrifizierung schwerer Nutzfahrzeuge erprobt werden soll. Eine zweite Teststrecke befindet sich auf der A5 in Hessen, die dritte auf der B462 bei Rastatt in Baden-Württemberg soll im Frühjahr 2021 in Betrieb genommen werden. „Es geht nicht darum, alle Autobahnen in Deutschland mit Oberleitungen auszustatten“, sagte Buchholz. „Aber auf Strecken wie der A1, wo der Schwerlastverkehr regelmäßig auf kürzerem Strecken unterwegs ist, bietet sich zumindest ein Test an“, sagte er.

(mfz)