US-Arbeitsstaatsanwalt verklagt Google

Google muss sich vor einem Verwaltungsrichter für den Rauswurf zweier Mitarbeiter verantworten. Diese wollten sich gewerkschaftlich organisieren.

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Google-Schriftzug

(Bild: mentatdgt/Shutterstock.com)

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Der US-Arbeitsstaatsanwalt hat im Namen zweier ehemaliger Google-Mitarbeiter Klage gegen Google wegen Verstoßes gegen Arbeitsrecht erhoben. Das haben die beiden Personen, Laurence Berland und Kathryn Spiers, am Mittwoch bekannt gegeben. Die beiden waren vor einem Jahr in knapper Abfolge mit drei weiteren Kollegen entlassen worden. Alle fünf waren Teil einer Google-internen Bewegung, die nach gewerkschaftlicher Organisierung strebt.

Laut Google war aber nicht diese Organisierung Anlass für die Entlassung. Vielmehr wirft der Datenkonzern den Betroffenen vor, interne Vorschriften verletzt zu haben. Spiers hat öffentlich angegeben, ein internes Google-System so umprogrammiert zu haben, dass Kollegen beim Aufruf einer bestimmten Webseite auf ihr Recht zu gewerkschaftlicher Organisierung hingewiesen wurden. Die nämliche Webseite gehört der Firma IRI, die für Anti-Gewerkschafts-Beratung und Diskreditierungskampagnen bekannt ist.

Berland hatte im Kalender einer Mitarbeiterin der Personalabteilung entdeckt, dass sie mehrere Treffen mit IRI-Vertretern hatte. Google gab danach zu, sich der Dienste IRIs zu bedienen, nannte jedoch keinen konkreten Aufgabenbereich. Berland wurde unter dem Vorwurf, der Zugriff auf den Kalender sei ein Regelverstoß, entlassen. Laut Berland war es aber üblich, dass Google-Mitarbeiter die Kalender ihrer Kollegen einsehen konnten.

Die genauen Vorwürfe des Arbeitsstaatsanwalts sind nicht bekannt, da die Klage nicht veröffentlicht ist. Der beklagte Datenkonzern sieht sich nach wie vor im Recht.

Zur Entscheidung berufen ist ein Verwaltungsrichter; eine etwaige Berufung würde sich an das unabhängige National Labour Relations Board wenden. Deren fünf Mitglieder werden ebenso wie der Arbeitsstaatsanwalt vom US-Präsidenten nominiert und vom US-Senat bestätigt. Zwei Sitze stehen der Oppositionspartei zu, doch hat Donald Trump nur eine Demokratin nominiert, so dass ein Sitz seit August 2018 vakant ist.

(ds)