"Flexgate": MacBook Pro wird länger von Apple repariert

Apple hat das Serviceprogramm für die Display-Hintergrundbeleuchtung verlängert – aber nicht ausgeweitet. Auch Nutzer anderer Modellreihen klagen über Probleme.

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MacBook Pro

Mit der Neuauflage des MacBook Pro im Jahr 2016 kamen auch Touch Bar, Butterfly-Keyboard – und "Flexgate".

(Bild: dpa, Christoph Dernbach, dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Bei bestimmten Problemen mit der Hintergrundbeleuchtung will Apple das Display des MacBook Pro länger kostenlos reparieren: Der Hersteller hat sein "Serviceprogramm für die Display-Hintergrundbeleuchtung des 13"-MacBook Pro" am Wochenende von vier auf nun fünf Jahre nach Erstverkauf des Gerätes verlängert. Damit werden auch die ersten, Ende 2016 verkauften Modellreihen weiterhin abgedeckt, die sonst nicht mehr unter das Serviceprogramm gefallen wären.

Das Problem kann sich durch eine ungleichmäßige Ausleuchtung des Bildschirms im unteren Bereich zeigen, "vertikale Bereiche entlang des gesamten unteren Bildschirmrandes" werden "dauerhaft oder sporadisch" erhellt, schreibt Apple. Betroffene Nutzer vergleichen das Symptom gerne mit einer klassischen Bühnenbeleuchtung (Stagelight), bei der der Vorhang in Kino oder Theater von unten mit hellen Scheinwerfern angestrahlt wird.

Abgedeckt werden von dem Serviceprogramm laut Apple allerdings weiterhin nur zwei spezifische Modellreihen, das 13" MacBook Pro Baujahr 2016 mit zwei USB-C- respektive Thunderbolt-Anschlüssen sowie das teurere Modell mit vier USB-C-Ports. Nach Herstellerangabe ist nur ein "sehr kleiner Prozentsatz der Displays" dieser Modellreihen betroffen. Manche Besitzer des 2017er MacBook Pro berichten allerdings von sehr ähnlichen Bildschirmproblemen, diese werden von Apple bislang aber höchsten aus Kulanz kostenlos behoben.

Ursache ist laut Reparaturdienstleistern ein "fragiles Flachbandkabel" im MacBook Pro, das um die Platine mit dem Display-Controller gewickelt ist und bei jedem Öffnen des Displays straff gespannt wird. Im Laufe der Zeit kommt es so zu Abnutzungserscheinungen und schließlich einer Materialermüdung. Das Flex-Kabel ist fest in das Display integriert, sodass der gesamte Bildschirm ausgetauscht werden muss.

Erst bei den MacBook-Pro-Modellen ab Baujahr 2018 hat Apple nachgebessert: Dort ist das Flachbandkabel um zwei Millimeter länger, wie sich bei der Zerlegung zeigte, das gibt dem Kabel deutlich mehr Raum. Apple verlängerte das Kabel sowohl beim 13"- als auch dem 15"-MacBook Pro, wobei letzteres bislang noch gar nicht unter das Serviceprogramm fiel. In den USA wurden bereits mehrere Sammelklagen angestrengt, in denen Apple vorgeworfen wird, den Defekt "wissentlich verschwiegen" zu haben – und mit denen der Hersteller dazu gezwungen werden soll, auch die Modelle mit größerem Bildschirm kostenlos zu reparieren.

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(lbe)