Forscher: Milchstraße könnte von Planeten mit Ozeanen aus Wasser wimmeln

Blaue Planeten mit Ozeanen und Kontinenten könnten im Universum keine Seltenheit sein. Das hat eine Gruppe von Forschern anhand von Simulationen ermittelt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 60 Kommentare lesen

(Bild: NASA, ESA and G. Bacon (STScI))

Lesezeit: 2 Min.

Im Universum könnte es deutlich mehr Planeten mit Ozeanen wie auf der Erde geben als bislang vermutet. Das hat eine Gruppe von Forschern aus Dänemark und Österreich anhand von Simulationen ermittelt. Demnach hängt die Menge von flüssigem Wasser auf der Oberfläche von Planeten deutlich weniger von Zufällen ab und mehr von festen Parametern wie der Entfernung zum jeweiligen Stern. In unserer Milchstraße könnte es deshalb von Welten mit Ozeanen und Kontinenten nur so wimmeln, erklären die Wissenschaftler um Anders Johansen von der Universität Kopenhagen nun im Fachmagazin Science Advances.

Die Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben simuliert, wie schnell die Erde aus den Grundstoffen um die junge Sonne gewachsen ist. Aus anfangs millimetergroßen Eis- und Kohlenstoffteilchen wuchs unser Heimatplanet demnach zuerst langsam auf ungefähr einen Prozent ihrer heutigen Masse, danach sei es schneller gegangen. Nach ungefähr fünf Millionen Jahren hat sie dann ihre gegenwärtige Größe erreicht und war in der Zwischenzeit aber so heiß geworden, dass neu einfallendes Wasser verdampft ist. Dem Modell zufolge bekommen aber alle Planeten, die in vergleichbarer Entfernung zu ihrem Stern entstehen ähnliche Mengen an Wasser mit, die Voraussetzungen für die Entstehung von erdähnlichem Leben könnten also vielerorts gegeben sein.

Ihrem Modell zufolge sind junge Planeten in der habitablen Zone eines Sterns also nicht darauf angewiesen, dass Kometen oder Asteroiden ausreichend Wasser nachliefern, um einen so blauen Planeten wie unsere Erde zu ermöglichen. Das widerspricht der gegenwärtig weitverbreiteten Theorie, derzufolge die Erde erst durch solche Einschläge so viel Wasser bekommen hat. Laut Johansen und seinen Kollegen gilt ihr Ergebnis neben der Erde auch für die Entstehung von Venus, Mars und dem zerstörten Planeten Theia. Das Schicksal der Nachbarplaneten der Erde zeigt aber, dass es für die Entstehung lebensfreundlicher Verhältnisse nicht reicht, wenn einmal genug Wasser vorhanden ist. Warum die ihres weitgehend verloren haben, wird noch erforscht.

(mho)