Foxconn baut Autos – aber (noch) nicht für Apple

Der wichtigste Auftragsfertiger des iPhone-Konzerns interessiert sich vermehrt für die Produktion von E-Mobilen, wie ein neu abgeschlossener Vertrag zeigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen

Fahrzeugdesign von Fisker

(Bild: Fisker)

Lesezeit: 2 Min.

Foxconn, ein Gigant unter den Auftragsfertigern mit zahlreichen Standorten auf der ganzen Welt, will ins Geschäft mit den Automobilen einsteigen – genauer: deren Elektrovariante. Das Unternehmen mit Sitz in Taiwan, auch unter dem Namen Hon Hai Precision Industry Co., Ltd. bekannt, ist der wohl wichtigste Endmonteur von Apple-Produkten, unter anderem laufen hier die meisten aktuellen iPhones vom Band. Aktuell macht sich Foxconn auch für Apples langjährige Autopläne schön – nachdem dort Unterredungen mit japanischen und südkoreanischen Produzenten gescheitert waren.

Nachdem es bereits im Januar einen ersten Vertrag von Foxconn mit dem in schweres Fahrwasser geratenen chinesischen Elektroauto-Entwickler Byton gegeben hatte, der zum Ziel hat, Anfang 2022 bei der Produktion des neuen E-Autos M-Byte zu helfen, folgte nun die Unterzeichnung eines Abkommens mit dem E-Auto-Bauer Fisker Automotive. Das kündigten beide Unternehmen an.

Die vor allem für sportliche Fahrzeuge bekannte Marke aus den USA möchte zusammen mit Foxconn ein neues Modell entwickeln, das für das übernächste Jahr geplant ist. Insgesamt sollen 250.000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band laufen. Teile der Produktion sind laut Medienberichten in den Vereinigten Staaten von Amerika geplant; Foxconns Hauptfertigungsstätte ist und bleibt China.

Foxconn hat für seine Fertigung bereits eine eigene Fahrzeugplattform speziell für Elektroautos entwickelt. Diese bietet das Unternehmen auch anderen Firmen an. Ob diese auch für Apple in Frage kommt, ist unklar. Der Konzern hat sicherlich sehr genaue Vorstellungen und interessiert sich daher aktuell noch für Kooperationen mit traditionellen Fahrzeugherstellern.

Der Auftragsfertiger Foxconn ist aber bekannt dafür, präzise zu arbeiten und eine riesige Massenproduktion in China aufbauen zu können – eigentlich ideal für Apples Pläne. Der iPhone-Hersteller kommt aktuell nicht voran. Ebenso wie Verhandlungen mit Hyundai respektive Kia sind einem Bericht zufolge kürzlich auch Gespräche mit dem japanischen Automobilhersteller Nissan im Sand verlaufen. Apple soll Nissan in den vergangenen Monaten in Hinblick auf eine Zusammenarbeit für die Produktion eines autonomen Apple-Autos kontaktiert haben, wie die Wirtschaftszeitung Financial Times unter Berufung auf informierte Personen berichtete. Gebracht hat dies allerdings nichts. (bsc)