Auch 2069 kein Einschlag: Asteroid Apophis für die Erde erst einmal ungefährlich

Lange war Apophis quasi das Aushängeschild für einen gefährlichen Asteroiden. Nun ist klar, dass er auf der Erde in diesem Jahrhundert nicht einschlagen wird.

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Aktuelle Aufnahmen von Apophis

(Bild: NASA/JPL-Caltech and NSF/AUI/GBO)

Lesezeit: 3 Min.

Der Asteroid Apophis wird auch bei seiner großen Annäherung an die Erde im Jahr 2029 nicht so abgelenkt, dass er unserem Heimatplaneten in absehbarer Zeit gefährlich wird. Das wurde nun bei neuen Messungen ermittelt, weswegen die ESA den Himmelskörper nun auch von jener "Risiko-Liste" genommen, in der sie Objekte sammelt, deren Einschlagswahrscheinlichkeit größer ist als Null. Der Asteroid mit dem vollen Namen 99942 Apophis sei darauf ein Sonderfall gewesen, weil er sich stur für 17 Jahre geweigert habe, daraus zu verschwinden. Erst jetzt sei es möglich gewesen, einen Einschlag für mindestens 100 Jahre auszuschließen, erklärt Europas Weltraumagentur.

Apophis war im Jahr 2004 entdeckt und nach einem der wichtigsten Antagonisten in der damals aktuellen Fernsehserie Stargate SG-1 benannt worden. Anfangs war für einen Aufschlag auf der Erde im Jahr 2029 eine Wahrscheinlichkeit von immerhin 2,7 Prozent berechnet worden, weswegen dem Objekt viel Aufmerksamkeit zuteil wurde. Dank zusätzlicher Daten wurde dieser Einschlag ausgeschlossen, danach richtete sich die Aufmerksamkeit auf das Jahr 2036. Dass auch dann keine Kollision droht, wurde vor acht Jahren ermittelt – übrig blieb der Vorbeiflug 2069. Erschwert wurden die Prognosen dadurch, dass nicht genau genug ermittelt werden konnte, inwieweit Apophis jeweils durch seine Annäherungen an die Erde abgelenkt werden wird.

Wie ESA und NASA nun erläutern, sorgten Messungen mit den Antennen des Goldstone-Komplexes und des Green Bank Observatorys für Klarheit. Die seien vorgenommen worden, als Apophis in etwa 17 Millionen Kilometern an der Erde vorbeigeflogen ist. Dabei sei die Entfernung des Objekts auf 150 Meter genau gemessen worden. Die Radaraufnahmen hätten eine Auflösung von einem 39 Metern pro Pixel erreicht. Anhand der Daten soll nun auch untersucht werden, wie sich der Asteroid dreht und in welche Richtung. "Diese Kampagne hat uns nicht nur geholfen, einen Einschlag auszuschließen, sondern auch eine wundervolle wissenschaftliche Chance eröffnet", erklärt Marina Brozovic vom Jet Propulsion Laboratory der NASA.

Auch wenn Apophis damit nun endgültig nicht mehr Aushängeschild für einen gefährlichen Asteroiden ist, das er einst war, so dürfte er in einigen Jahren noch einmal für viel Aufmerksamkeit sorgen. Am 13 April 2029 wird er die Erde in lediglich rund 32.000 Kilometern Entfernung passieren, innerhalb der Bahn von geostationären Satelliten. Für Beobachter auf der Erde wird der 340 Meter durchmessende Asteroid dann unter Umständen sogar mit bloßen Augen zu erkennen sein, schreibt die ESA. Teilweise wird er so hell wie ein Stern erscheinen, während er über Australien in Richtung Afrika und den Atlantik rast. Bei dieser Annäherung wird er von der Gravitation der Erde stark auf seiner Bahn abgelenkt und sicher mit allem beobachtet, was die Wissenschaftsgemeinde zu bieten hat.

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(mho)