Chipauftragsfertiger TSMC: Umsatzrekord mit Prozessoren und Grafikkarten

Eine hohe Nachfrage nach Halbleiterbausteinen sorgt für eine kontinuierlich hohe Produktionsauslastung und damit hohen Umsatz bei TSMC.

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(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

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TSMC hat im ersten Quartal 2021 gut 12,9 Milliarden US-Dollar umgesetzt und damit minimal mehr als noch Ende 2020, obwohl Jahresanfänge nach der verkaufsstarken Weihnachtszeit traditionell schwächer ausfallen. Grund ist die anhaltend hohe Nachfrage nach Halbleiterelementen, die Chipauftragsfertiger wie TSMC und Samsung bis dato nicht decken können – ein weltweiter Chipmangel ist die Konsequenz. Die Produktionsstätten sind seit Monaten ausgelastet, was zu den Rekordzahlen führt.

Fast 5 Milliarden US-Dollar blieben im ersten Quartal 2021 als Gewinn übrig. Die Entwicklungs- und Forschungsausgaben in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar sind da bereits abgezogen.

Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2020 hatte TSMC 10,3 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das Plus fällt in der Umrechnung in US-Dollar mit 25 Prozent höher aus als in Taiwan-Dollar (362,4 Milliarden vs. 310,6 Milliarden NTD, +17 Prozent), da die US-Währung in den 12 Monaten an Wert verloren hat.

Im Quartalsbericht nennt TSMC einen hohen Umsatz mit Chips fürs High-Performance Computing (HPC), worunter die Firma sowohl Prozessoren und GPU-Beschleuniger für Server als auch CPUs und Grafikchips für Endnutzer versteht. Insbesondere Desktop-Grafikkarten sind seit Monaten gefragt, aber kaum verfügbar. Krypto-Miner, die etwa Ethereum schürfen, kaufen Grafikkarten in großen Stückzahlen auf.

Der Umsatzanteil von Systems-on-Chip (SoCs) für Smartphones war derweil saisonal bedingt heruntergegangen. Die Produktionsaufträge von Autoherstellern hat TSMC dagegen weiter deutlich erhöht: vom dritten auf das vierte Quartal 2020 um 27 Prozent, im ersten Quartal 2021 um weitere 31 Prozent. Sogenannte Automotive-Prozessoren kamen somit wieder auf einen Gesamtumsatzanteil von 4 Prozent – das gleiche Niveau wie Ende 2019.

Im Jahr 2020 hatten Autohersteller in Erwartung an schlechte Verkaufszahlen während der Coronavirus-Pandemie ihre Bestellungen unter anderem bei TSMC drastisch reduziert, was zu einem besonders schwerwiegenden Chipmangel zum Jahresende führte.

Smartphone- und HPC-Halbleiterelemente erzielten Anfang 2021 wie üblich den höchsten Umsatzanteil von 45 beziehungsweise 35 Prozent. Diese fertigt TSMC zu großen Teilen mit moderner Fertigungstechnik: Die Prozessgeneration mit Strukturen von 7 Nanometer hatte im ersten Quartal 2021 einen Umsatzanteil von 35 Prozent, noch feinere 5-nm-Technik kam auf 14 Prozent. Auf letztere setzt beispielsweise Apple bei iPhone- und Mac-Prozessoren.

Im jetzt laufenden zweiten Quartal 2021 erwartet TSMC einen Umsatz zwischen 12,9 Milliarden und 13,2 Milliarden US-Dollar. Die Aktie blieb nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen stabil – sie liegt derzeit bei knapp 102 Euro.

(mma)