Einchecken ohne Smartphone – Luca-Schlüsselanhänger trotz Warnungen sehr gefragt

Die Luca-App soll bei der Kontaktverfolgung in der Corona-Pandemie helfen. Alternativ zum Smartphone gibt Schlüsselanhänger. Datenschützer warnen vor Risiken.

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(Bild: Camilo Concha/Shutterstock.com)

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  • dpa

In Lübeck, Sylt und anderen Gemeinden Schleswig-Holsteins gibt es die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung seit einigen Wochen auch als Schlüsselanhänger. Damit können Menschen auch ohne Smartphone in Geschäften, Theatern oder anderen Orten ihre Kontaktdaten hinterlegen. Bei der Stadt Lübeck seien innerhalb weniger Tage bereits mehr als 4000 Bestellungen für die Anhänger eingegangen, sagte eine Sprecherin der Stadt.

Auch die Inseln Sylt, Föhr und Amrum bieten ihren Gästen neben der Corona-App auch den Schlüsselanhänger als analoge Variante an. "Das Angebot kommt gut an, in den vergangenen zwei Wochen haben wir bereits rund 500 der Anhänger ausgegeben", sagte der Tourismuschef von Amrum, Frank Timpe. Auch auf Sylt und Föhr bewegt sich die Nachfrage nach Angaben der dortigen Tourismusorganisationen in ähnlichen Größenordnungen.

Während Nutzer mit der Luca-App beim Betreten eines Ladens, Restaurants oder eine Veranstaltung einen dort aushängenden QR-Code scannen und so ihre Anwesenheit dokumentieren, wird beim analogen Schlüsselanhänger der darauf abgebildete QR-Code eingescannt. Bei einer Rückverfolgung von Infektionen kann der Code der Seriennummer des Anhängers zugeordnet werden, die die Gesundheitsämter beim Nutzer erfragen.

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Auch die Orte an der Lübecker Bucht wollen die Luca-Anhänger an ihre Gäste ausgeben. "Wir sind ja touristische Modellregion, in der die elektronische Kontaktnachverfolgung vorgeschrieben ist", sagte die Pressesprecherin der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (TALB), Doris Wilmer-Huperz.

Bedenken gegen die Luca-App meldet dagegen das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz an. "In den letzten Tagen haben sich die Meldungen zu Schwachstellen bei der Luca-App und dem Luca-Schlüsselanhänger gehäuft", sagte die Landesdatenschutzbeauftragte Marit Hansen. "Im Moment rate ich von der Benutzung ab", sagte sie.

(bme)