Kryptogeld: Wie der Hype den Dogecoin hochtreibt

Im Zuge des Kryptogeldbooms kommen auch die Spaßwährungen nicht zu knapp: Der Dogecoin wird seit Tagen gewaltig hochgepumpt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 54 Kommentare lesen

(Bild: Orpheus FX/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Im Zuge des Kryptogeldhypes feiert sogar der eigentlich als Scherz gedachte Dogecoin ungeahnte Kursrekorde: Mit einem Wert von derzeit rund 0,36 US-Dollar sehen die Informationsdienste Coinmarketcap und Coingecko den Dogecoin inzwischen auf Platz sechs aller Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung. Allein in den vergangenen sieben Tagen liegt das Plus um die 400 Prozent, die Marktkapitalisierung nicht ganz bei 50 Milliarden US-Dollar. Im Januar wurde der Coin noch unter einem US-Cent gehandelt.

Getragen wird das Phänomen vor allem über Hype in sozialen Medien wie Reddit und Twitter. So zählte der #DogeDay420 zu den trendenden Hashtags, Tweets forderten auf, den 20. April zum Tag des Dogecoin mit Kursen von 69 Cent oder gar einem Dollar zu machen. Auch mehrere Markenauftritte wie etwa der Schokoriegel Snickers sprangen auf den rollenden Zug auf.

Immer wieder befeuern auch Prominente wie Tesla-Chef Elon Musk mit Tweets den Hype. Zumindest am heute ausgerufenen Dogeday wird der große Sprung nach oben aber wohl nicht mehr gelingen, der Kurs schwächelt inzwischen wie derzeit der gesamte Kryptomarkt seit der Preiskorrektur vom Wochenende.

Der Dogecoin war ursprünglich ein Spaß zwischen den beiden Programmierern Billy Markus und Jackson Palmer und kam 2013 im Zuge eines früheren Kryptogeldbooms auf den Markt. Seine Beliebtheit liegt wohl nicht zuletzt in der Wahl eines niedlichen Hundememes als Logo, mit Bildern der Hunderasse Shiba Inu. Abgesehen vom Memefaktor lässt der Kursrausch der letzten Tage aber zahlreiche Beobachter ratlos zurück. Zukunftsweisende Projekte hat der Coin nicht vorzuweisen. Eine große Nutzung als Zahlungsmittel lässt sich nicht feststellen, auch wenn der Dogecoin immerhin Transaktionen schneller und billiger als der schwerfällige Bitcoin bewältigen kann.

Dass der Dogecoin ein gutes Langzeit-Investment ist, lässt sich auch sehr in Zweifel ziehen. Während der Bitcoin zumindest noch eine festgelegte Geldmenge aufweist und schrittweise die Inflation aus Miner-Belohnung halbiert, gibt es beim Dogecoin keine solchen Mechanismen. Die Entwickler hatten 2014 entschieden, keine Geldmengengrenze zu setzen und dabei ist es geblieben. Und so wird ungefähr jede Minute ein neuer Block in der Chain der Spaßwährung erzeugt, der seine Finder mit 10.000 frischen Dogecoins belohnt. Macht pro Tag dann 14,4 Millionen neue Dogecoins, pro Jahr über fünf Milliarden.

(axk)