Spende aus Bitcoin-Gewinn: Linke werfen Grünen "moralische Geldwäsche" vor

"Ablasshandel" sehen Linkenpolitiker in einer Millionenspende aus Bitcoingewinnen an die Grünen. Parteien sollten Spenden mit Bitcoinzusammenhang ablehnen.

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(Bild: Shutterstock)

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Nach der Millionen-Spende eines Bitcoin-Investors aus Mecklenburg-Vorpommern an die Grünen haben die Linken im Nordosten den Grünen "moralische Geldwäsche" vorgeworfen. Die Kryptowährung verursache einen gigantischen Energieverbrauch und hinterlasse einen unverantwortlichen CO2-Abdruck, erklärte die Landesvorsitzende der Linken, Wenke Brüdgam, am Dienstag. Nach einem Beschluss des Landesvorstandes forderte sie alle demokratischen Parteien auf, Spenden in Zusammenhang mit Bitcoins abzulehnen. "Wir betrachten den aktuellen Vorgang um die Bitcoin-Spende an die Grünen als moralische Geldwäsche, die einem Ablasshandel gleichkommt."

Brüdgam meinte, die Million sei sicher besser angelegt gewesen, wenn man sie beispielsweise für die Renaturierung von Mooren gespendet hätte. "Moore speichern CO2. Das wäre weitaus besser fürs Klima gewesen als rekordverdächtige Parteispenden." Ihr Co-Landesvorsitzender Torsten Koplin ergänzte: "Für uns steht fest: Genauso wie wir weiterhin Unternehmensspenden ablehnen, prüfen wir Zuwendungen aus moralisch fragwürdigen Quellen."

Die Parteispende an die Grünen in Höhe von einer Million Euro war durch eine Veröffentlichung des Bundestags bekannt geworden. Es handelt sich nach Angaben einer Grünen-Sprecherin um den höchsten Betrag, den die Partei je auf einmal erhalten hat. Parteien müssen Spenden ab 50.000 Euro beim Bundestagspräsidenten anzeigen. Das Geld ist nach Angaben der Sprecherin für den Bundestagswahlkampf gedacht und kommt von einem Grünen-Mitglied und selbstständigen Software-Entwickler aus MV. Das Geld stammt demnach aus Geschäften mit der Kryptowährung Bitcoin. Der Spender sehe das Bitcoin-System inzwischen kritisch, unter anderem auch vor dem Hintergrund, dass die nötigen Rechenoperationen riesige Mengen Strom verbrauchen, hatte eine Grünen-Sprecherin erklärt.

(axk)