SpaceX Starship SN15 schafft "nominal landing"

Erstmals ist ein Testflug eines Starship in mehrere Kilometer Höhe und zurück geglückt. Ein Feuer konnte SpaceX löschen.

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Aufrecht stehendes Starship, am Fuß Flammen

SpaceX' Starship SN15 nach geglückter Rücklandung

(Bild: SpaceX/Screenshot)

Lesezeit: 3 Min.

SpaceX' Starship hat sich bewährt, der Testflug des Prototypen SN15 ist geglückt. Dienstagabend (Ortszeit) ist er in Texas gestartet, hat etwa zehn Kilometer Höhe erreicht, und ist anschließend senkrecht gelandet. Im Unterschied zu früheren Versuchen ist diesmal alles gut gegangen. "Starship landing nominal!", twitterte SpaceX-Chef Elon Musk.

Zwar schossen nach der Landung Flammen aus dem Fuß des Starships, doch stellte sich das nicht als problematisch heraus. Mit dem Feuer wurde wohl überschüssiger Treibstoff abgefackelt.

Im Dezember war SpaceX' Starship SN8 bei der Landung zerborsten. Im Februar zerschellte SpaceX' Starship erneut bei der Landung, es war SN9. Schief aber doch stand Starship SN10 seine Landung Anfang März, bevor es spektakulär explodierte. Ende März folgte bei SN11 die nächste Explosion – wie beim Erfolg am Dienstag war es damals bei der Starbase in Boca Chica, Texas, recht nebelig.

Daraufhin entschloss sich das Unternehmen, umfangreiche Verbesserungen am Design vorzunehmen: Verbesserte Instrumentenreihen, neue Gestaltung der Treibstoffzufuhr, veränderte Raptor-Triebwerke, und eine neue Anordnung dieser Triebwerke. Das veranlasste SpaceX die Prototypen Numero 12 bis 14 nicht zu verwenden und gleich mit SN15 zu starten.

Ziel der Entwicklung ist ein Raumschiff, das sehr schnell wiederverwendbar ist und bis zu dreimal täglich oder 1000 Mal pro Jahr fliegen kann. Eines dieser Raumschiffe soll 150 Tonnen Fracht ins All respektive 50 Tonnen Fracht zur Erde bringen können.

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Musk glaubt, dass seine Starships der "schnellste Weg zu einer selbsterhaltenden Stadt auf dem Mars" sind. Der Milliardär hält damit sogar Reisen zu weiter entfernten Planeten für möglich. Erste Flüge mit Menschen an Bord hatte Musk für 2020 angekündigt, was sich als zu optimistisch erwiesen hat.

Für SpaceX und damit die amerikanische Raumfahrt ist diese erfolgreiche Rücklandung ein Meilenstein. Und der Fortschritt ist rasant: Am Dienstag war es erst 60 Jahre her, dass erstmals ein Amerikaner im Weltraum war.

Am 5. Mai 1961 konnte die NASA, die damals noch nicht einmal drei Jahre alt war, ihren ersten großen Erfolg verbuchen. Im Rahmen des Project Mercury gelangte der Astronaut Alan Shepard, Jr., mit einer Redstone-Rakete in den Weltraum, wenn auch noch nicht in den Orbit.

Shepard war der zweite Mensch im Weltraum. Im Monat davor war bereits Jurij Gagarin als erster Mensch im Weltraum gewesen. Gagarin glückte damals sogar eine ganze Erdumrundung. Das schafften die Amerikaner erst im Februar 1962 mit einer Atlas-D-Rakete der Luftwaffe.

Der Artikel Missing Link: Steiniger Weg zur zivilen Raumfahrt untersucht, wie es überhaupt zur Gründung der NASA gekommen ist.

(ds)