Microsoft: Daten europäischer Unternehmen und Behörden bleiben auf EU-Servern

Datenverkehr mit den USA hat keine Rechtsgrundlage. Microsoft verspricht, Daten von EU-Unternehmen und der Verwaltung nur auf Servern in der EU zu verarbeiten.

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Microsoft-Zentrale in München

Nach einem Hinweis des US-Geheimdiensts NSA hat Microsoft eine brisante Sicherheitslücke in seinem Windows-Betriebssystem geschlossen.

(Bild: dpa, Matthias Balk/dpa)

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Microsoft reagiert auf Datenschutzbedenken in Europa und will Daten von einigen europäischen Kunden in der EU speichern und verarbeiten. Damit soll sichergestellt werden, dass die europäische Datenschutz-Grundverordnung beim Austausch von Daten greift. "Wir werden Ihre Daten nicht außerhalb der EU verschieben müssen", kündigte Microsoft-Präsident Brad Smith am in einem Blog-Eintrag an.

Zum Hintergrund: Der Datentransfer zwischen EU und USA kann rechtlich riskant sein. Grund dafür sind die für unwirksam erklärten Privacy-Shield und Safe-Harbor-Abkommen. Dies waren die wichtigsten Rechtsgrundlagen für den Datentransfer, die der Europäische Gerichtshof nun gekippt hat. Neue Rechtsgrundlagen gibt es noch nicht. Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden habe sich zuletzt offen gezeigt, mit der EU eine neue umfassende Datenschutzvereinbarung abzuschließen.

Der neue Service gelte nur für Microsoft-Kunden aus Unternehmen und öffentlicher Verwaltung. Damit sollen alle Daten, die mit Azure, Microsoft 365, Microsoft Office, Microsoft Teams und Dynamics 365 erstellt werden, geschützt sein.

Dennoch bleibt unklar, ob die Datengrenze die rechtlichen Unsicherheiten beim Datentransfer zwischen Europa und den USA beseitigen kann. Dem Vernehmen nach ist weiterhin der Microsoft-Konzern rechtlich für die Clouddaten verantwortlich und unterliegt damit der US-Rechtssprechung.

(mig)