Bildbearbeitung: Adobe Lightroom Classic und Capture One im Praxisvergleich

Lightroom Classic und Capture One ermöglichen anspruchsvollere Verwaltung und Bearbeitung von Fotos. Dabei könnten sie unterschiedlicher nicht sein.

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Lesezeit: 34 Min.
Von
  • Markus Schelhorn
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Lightroom Classic ist das wohl meistgenutzte Programm, mit dem anspruchsvolle Fotografen ihre Bilder organisieren, bearbeiten und ausgeben. Man kann es zwar nur abonnieren, erhält aber dafür im Foto-Abo für knapp zwölf Euro pro Monat auch das leistungsstarke Photoshop dazu. Außerdem lassen sich Fotos auch über die Adobe-Cloud geräteübergreifend zentral verwalten, mit der Lightroom-App auch auf dem Smartphone. Lightroom Classic bietet aufgeteilt in sieben Module viele Funktionen, die über die zentralen Aufgaben des Verwaltens und Bearbeitens der Fotos hinausgehen.

Fast scheint es, dass man mit Lightroom wunschlos glücklich werden könnte. Doch die heile Lightroom-Welt kann ins Wanken geraten, wenn man etwas über den Tellerrand blickt und Vorteile der Konkurrenten entdeckt. Capture One gehört zu den heißesten Kandidaten für die Fotografen, die höchste Ansprüche an die Bildqualität stellen und einen professionellen Fotoworkflow gestalten möchten. Nicht ohne Grund: Einst als hauseigener Raw-Konverter für die Mittelformatkameras von Phase One gestartet, hat sich Capture One über die Jahre zum Liebling professioneller Studio- und Porträtfotografen entwickelt. Die Stärke für die Porträtbearbeitung kommt nicht von ungefähr: Die ersten Versionen des Programms hießen noch Portrait One, da sie auf Porträtfotografen im Studio zugeschnitten waren.

Capture One kann man zwar wie Lightroom Classic im Abo beziehen, aber im Gegensatz zur Adobe-Software auch für 349 Euro kaufen. Der Preis scheint hoch, wenn auch angesichts der Leistung von Capture One nicht teuer. Preisbewusste Fotografen können das Programm zu einem günstigeren Preis von 229 Euro beziehungsweise 18 Euro pro Monat im Abo nur für Sony-, Nikon- oder Fujifilm-Kameras kaufen. Die Raw-Dateien anderer Kamerahersteller lassen sich dann allerdings nicht bearbeiten. Besitzer einiger Fujifilm- und Sony-Kameras können zudem das kostenlose Capture One Express nutzen, bei dem man ohne eine Ebenen-Funktion auskommen muss.