Kryptowährung Chia treibt die Festplattenpreise nach oben

Die Preise für hochkapazitive Festplatten und SSDs steigen seit wenigen Wochen stark an. Grund dafür dürfte die neue Kryptowährung Chia sein.

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(Bild: Aleksandr Grechanyuk / Shutterstock.com)

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Vor wenigen Wochen noch standen für die Kryptowährung Chia wenig mehr als hundert Petabyte zur Verfügung, heute sind es rund drei Exabyte. Das entspricht fast 200.000 Festplatten von jeweils 16 TByte, oder, wenn man etwas kleinere Laufwerke annimmt, 400.000 Festplatten mit jeweils 8 TByte.

Die Festplattenpreise hingegen liegen seit einiger Zeit recht konstant auf dem gleichen Niveau – mit IT-üblicher leicht sinkender Tendenz. Die Seagate Exos X16, ein 16-TByte-Serverlaufwerk, fiel im vergangenen halben Jahr von etwa 340 Euro auf 315 Euro – bis zum 21. April. Seitdem kennt der Preis nur eine Richtung: aufwärts. Aktuell müssen Käufer mindestens 545 Euro dafür ausgeben. Ähnlich sieht es bei der gleich großen NAS-Festplatte Seagate Ironwolf Pro aus, ihr Preis stieg seit dem 21. April um mehr als 30 Prozent. Bei der WD Gold mit 18 TByte liegt die Preissteigerung bei über 50 Prozent.

Bei den etwas kleineren Laufwerken mit 12 TByte ergibt sich ein etwas anderes Bild: Hier steigen die Preise zwar ebenfalls, aber nicht so extrem, zumindest nicht bei allen Modellen. Während sich etwa Ironwolf Pro und WD Red Pro um rund 10 Prozent verteuerten, lag die Teuerung bei der Exos X12 bei mehr als 60 Prozent. Der Preisverlauf bei der Toshiba-Serverfestplatte MG07ACA schwankte zeitweise sogar zwischen 250 und 350 Euro.

Kleinere Laufwerke, etwa solche mit 8 TByte und weniger, scheinen von den Preissteigerungen nicht betroffen zu sein. Wer aktuell Festplattenlaufwerke mit hoher Kapazität benötigt, sollte also genau auf den Tagespreis achten oder besser noch abwarten, bis sich der Hype um die Kryptowährung wieder etwas beruhigt hat.

Die schnelleren SSDs sind von den kräftigen Preissteigerungen ebenfalls betroffen. So kostete etwa die 2-TByte-Version der Crucial MX500 vor drei Wochen noch 160 Euro, heute sind es 200. Andere SSD sind im betrachteten Zeitraum jedoch sogar günstiger geworden: Die Samsung 860 Pro liegt nach einem kurzen Peak auf 365 Euro nun mit 345 Euro 10 Euro unter dem Preis vom 21. April.

Besonders schreibfeste Enterprise-SSDs sollen ebenfalls deutlich teurer geworden sein. Die Preissteigerungen halten sich jedoch im Rahmen: So ist etwa der Preis für die U.2-SSD Samsung PM1733 mit 2 TByte von 450 auf knapp über 500 Euro gestiegen.

Wie bei Festplatten bleibt der Preis für kleinere SSDs weitgehend konstant: Die SanDisk Extreme Pro M.2 mit 500 GByte kostet beispielsweise seit Wochen exakt 70 Euro, die WD Blue 3D mit gleicher Kapazität liegt wie vor vier Wochen bei 53 Euro. Auch den Kauf hochkapazitiver SSDs sollte man daher, wenn möglich, besser etwas verschieben.

(ll)