"Instagram für Kinder": Appell aus den US-Bundesstaaten gegen Facebooks Pläne

Facebook habe gezeigt, dass Kinder auf den Plattformen nicht ausreichend geschützt würden. Das meinen US-Justizminister und wollen kein "Instagram for Kids".

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(Bild: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock.com)

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Ganze 44 US-Justizminister:innen haben Facebook-Chef Mark Zuckerberg aufgefordert, die Pläne für ein Instagram für Kinder unter 13 Jahren aufzugeben. Die internen Pläne waren vor knapp zwei Monaten öffentlich geworden. Die Benutzung von sozialen Medien könne negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben, begründen sie ihre Ablehnung der Pläne.

Außerdem habe Facebook schon in der Vergangenheit dabei versagt, das Wohlergehen von Kindern auf den eigenen Plattformen zu schützen. Die Justizministerien hätten ein Interesse daran, die Jüngsten in der Gesellschaft zu schützen und ein Instagram für Kinder widerspreche dem. Instagram ist offiziell erst ab 13 Jahren freigegeben. Wer jünger ist, darf eigentlich nicht mitmachen – was viele aber nicht davon abhält, es trotzdem zu tun.

Facebooks Pläne für ein kindgerechtes Instagram hatte Mitte März das US-Magazin Buzzfeed öffentlich gemacht. Mit Facebooks "Messenger Kids" als Vorbild soll demnach eine speziell an die Bedürfnisse von Kindern und Eltern angepasste Version von Instagram entwickelt werden. Die könnte beispielsweise besondere Kontrollfunktionen für die Eltern umfassen. Schon vom Kinder-Messenger, den es seit 2017 gibt, waren Experten und Expertinnen aber nicht begeistert. Einem möglichen "Instagram for Kids" schlägt die Kritik nun bereits entgegen, bevor es überhaupt eine erste Version gibt. Die Kritik aus den US-Bundesstaaten ist nun parteiübergreifend.

In dem offenen Brief werden nun drei zentrale Punkte vorgebracht, die gegen eine Instagram-Version für Kinder sprechen würden. So gebe es Forschungsergebnisse, die darauf hindeuteten, dass Social Media dem physischen, emotionalen und mentalen Wohlbefinden von Kindern schaden könnte. Schon Instagram nutze Ängste und Wünsche von jungen Menschen aus. Gleichzeitig seien kleine Kinder überhaupt nicht dafür gerüstet, die mit einem Instagram-Account verbundenen Herausforderungen zu meistern. Ein "Instagram for Kids" könnte auch das wachsende Problem des Cybermobbings verstärken, warnen sie.

Außerdem habe Facebook es auch in der Vergangenheit nicht geschafft, die Sicherheit und die Privatsphäre von Kindern auf der eigenen Plattform zu schützen. Erschreckende Fehler des Konzerns ließen Zweifel daran aufkommen, dass das auf solch einer Plattform anders wäre. Deshalb sollten die Pläne begraben werden, fordern sie.

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(mho)