UMTS-Abschaltung: Vorsicht beim SIM-Kartentausch

Im Zuge der UMTS-Abschaltung bieten die Netzbetreiber Kunden mit alten SIM-Karten ein Upgrade an. Wer ein Uralt-Handy nutzt, sollte das Angebot ablehnen.

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Sim-Karte

(Bild: dpa, Jochen Luebke)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Urs Mansmann

Die drei deutschen Mobilfunknetzbetreiber schalten im Laufe des Jahres ihre UMTS-Netze ab. In einigen Fällen bieten die Provider Kunden mit alten SIM-Karten einen Kartentausch an, damit sie das LTE-Netz nutzen können. Für eine bestimmte Kundengruppe kann das aber nach hinten losgehen. Wer noch ein GSM-Altgerät aus dem letzten Jahrhundert nutzt, beispielsweise ein Siemens S10, oder ein fest eingebautes Autotelefon aus dieser Zeit, sollte diesen Kartentausch ablehnen, denn sehr alte Geräte sind zu neueren Karten nicht mehr kompatibel.

Telekom und Vodafone planen, Ende Juni ihr UMTS-Netz abzuschalten. Telefónica wird voraussichtlich Ende des Jahres nachziehen. Man sollte einen Tausch der Karte vorsichtshalber ablehnen, wenn das Gerät ohnehin nur das 2G-Netz nutzen kann und ein Kartentausch daher keine Vorteile brächte. Ersetzt man in der Zukunft das Gerät durch ein neueres und benötigt Zugriff aufs LTE-Netz, bieten die Provider den dann notwendigen SIM-Kartentausch in aller Regel kostenlos an, weil er technisch bedingt ist.

Zu Beginn der Mobilfunkära liefen SIM-Karten noch mit 5 Volt Betriebsspannung. Neuere, auf Stromsparen getrimmte SIM-Karten benötigen aber schon seit Anfang der 00er-Jahre geringere Spannungen von 3 oder 1,8 Volt und können mit den 5 Volt eines Altgeräts nichts anfangen. Daten über die verwendeten Spannungen der einzelnen Geräte und der Kartengenerationen sind schwer zu bekommen und für solche Altgeräte gibt es schon lange keinen Service mehr.

Ist die Uralt-Karte erst einmal gegen eine neue ausgetauscht, gibt es kein Zurück mehr, denn Karten mit 5 Volt Betriebsspannung werden schon sehr lange nicht mehr hergestellt und einmal aus dem System des Mobilfunkbetreibers entfernte Karten können nicht wieder aktiviert werden. Dann hilft nur noch ein Gerätetausch. Einfache Mobiltelefone für das GSM-Netz sind für 10 bis 20 Euro im Handel erhältlich. Ärgerlicher wird die Sache bei einem fest eingebauten Autotelefon, denn da ist moderner Ersatz, wenn überhaupt zu bekommen, viel teurer.

(uma)