SpaceX-Konkurrent Rocket Lab: Erneut Raketenstart gescheitert

Mit mehr als einem Dutzend erfolgreichen Starts ist Rocket Lab der wohl größte private Konkurrent von SpaceX. Doch Raketenstarts bleiben schwer.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 38 Kommentare lesen

Am Anfang sah alles gut aus.

(Bild: Rocket Lab)

Lesezeit: 2 Min.

Erneut ist ein Raketenstart des US-Raumfahrtunternehmens Rocket Lab gescheitert, es ist der zweite Fehlschlag innerhalb von weniger als einem Jahr. Verloren sind damit auch zwei Erdbeobachtungssatelliten des US-Unternehmens BlackSky. Rocket Lab entschuldigte sich bei dem Kunden und versicherte, intensiv daran zu arbeiten, die Ursache herauszufinden. Dabei kooperiere man mit der US-Luftfahrtaufsicht FAA. Man wisse, wie viel Aufwand in jedem Satelliten stecke und könne den Verlust und die Enttäuschung nachvollziehen. Nun werde alles dafür getan, dass der nächste erfolgreiche Start schnell folgen kann. Zuletzt war im Juli 2020 eine Rakete von Rocket Lab abgestürzt, seitdem waren sechs Starts geglückt.

In Bezug auf die Startfrequenz ist Rocket Lab das zweitgrößte private Raumfahrtunternehmen nach SpaceX. Insgesamt 20 Starts hat Rocket Lab seit 2017 unternommen, drei davon sind gescheitert. Insgesamt hat die hauseigene Rakete des Typs Electron 104 Satelliten ins All gebracht. Sie startet vom eigenen Raketenstartplatz auf der Halbinsel Mahia im Osten Neuseelands. Zuletzt hatte Rocket Lab im Frühjahr Pläne für eine Rakete mit dem Namen Neutron vorgestellt. Mit einer Länge von 40 Metern und der 20-fachen Ladekapazität der Electron wird sie als Markteintritt in das Geschäft mit Starts großer Satelliten und Megakonstellationen sowie für zukünftige Robotik-Missionen zum Mond und zum Mars angepriesen. Noch verlockender ist Rocket Lab zufolge, dass Neutron auch für die menschliche Raumfahrt entwickelt wird. Das Unternehmen spricht von einer "direkten Alternative" zur Falcon 9 von SpaceX.

Bevor es so weit ist, muss aber die Electron-Rakete weiter optimiert werden. Beim gescheiterten Startversuch am Samstag war eine "Anomalie" für das Scheitern verantwortlich, die erste Raketenstufe werde man aber sicherstellen können, versicherte Rocket Lab. An einem Fallschirm schwebend, stürzte sie planmäßig ins Meer. Obwohl die zweite Stufe den Orbit nicht erreicht hat, habe sie keine Gefahr für Menschen bedeutet. Rocket Lab gibt jedem Start einen eigenen Namen, der des nun gescheiterten Versuchs lautete "Running Out Of Toes" (also in etwa "Es gehen die Zehen aus") – Start Nummer 10 trug den Namen "Running Out Of Fingers".

(mho)