EdgeOps: Eclipse ioFog 2.0 baut auf neues Edge-Compute-Network-Modell

Die Plattform für IoT-Edge-Computing verwendet künftig den Apache Qpid Dispatch Router und Red Hats Skupper Proxy.

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Von
  • Matthias Parbel

Die innerhalb der Eclipse Foundation für Edge Computing zuständige Edge Native Working Group sowie das ioFog-Team haben ein neues Major Release der IoT-Edge-Computing-Plattform Eclipse ioFog 2.0 vorgelegt. Mit dem Fokus auf erweiterte und verbesserte EdgeOps-Funktionen übernimmt das Update ein neues Edge-Compute-Network-Modell (ECN), das Controller, Agents und ein Service-Mesh vereint, um Entwicklerinnen und Entwicklern den Bau und Betrieb von produktionsreifen Microservices sowie KI-Anwendungen an der Edge zu erleichtern.

Das in ioFog 2.0 überarbeitete ECN-Konzept sieht als neue Service-Mesh-Komponente Red Hats Skupper Proxy vor, der bisherige ioFog Connector fällt weg. Skupper wiederum nutzt den Apache Qpid Dispatch Router, um die Verbindungen von Anwendungen zwischen dem Rechenzentrum und den Edge-Geräten sicherzustellen, ohne dass es dafür spezieller Firewallregeln oder eines Virtual Private Network (VPN) bedarf. Entwicklerinnen und Entwickler können die notwendigen Verbindungseinstellungen daher künftig in einer simplen YAML-Datei hinterlegen, wie Mike Milinkovich, Chef der Eclipse Foundation, im Blogbeitrag erläutert.

Darüber hinaus sollen die Agents einen flexibleren Zugriff auf die Ressourcen den Edge-Geräten erlauben. So lassen sich die Agents, die als kompakte und universell nutzbare Container Runtimes an der Edge beziehungsweise im Fog laufen, nicht nur zwischen verschiedenen ECNs verschieben, sondern auch in Echtzeit zur Kontrolle von Microservices, Daten-Volumes sowie weiteren Edge-Ressourcen verwenden. Eclipse ioFog 2.0 erlaubt Entwicklerinnen und Entwicklern beispielsweise Images regelbasiert zu beschneiden, mehrere Image Registries zu verwenden, sowie Daten-Volumes in Containern zu mounten.

Einfaches Beispiel eines Edge Compute Network (ECN) mit einem Controller und Agent.

(Bild: ioFog.org)

Während Milinkovich in seinem Blogbeitrag zur Veröffentlichung der neuen Hauptversion die wichtigsten Neuerungen zusammenfasst, bieten die offiziellen Release Notes einen kompletten Überblick und nähere Details zu den Verbesserungen in Eclipse ioFog 2.0.

Eclipse ioFog geht auf eine Entwicklung des Unternehmens Edgeworx zurück. Ziel der Bemühungen war es 2019, eine zu Kubernetes kompatible Plattform zu schaffen, die eine auf Cloud-native Edge- und Fog-Anwendungen zugeschnittene Laufzeitumgebung bereitstellt – optimiert für den Einsatz auf Geräten mit geringen Ressourcen wie beispielsweise Sensoren oder IoT-Gateways. Entwicklerinnen und Entwickler erhalten mit ioFog die Möglichkeit, Microservices auf solchen Edge Devices bereitzustellen, zu orchestrieren und zu verwalten, ohne sich im Detail mit der Komplexität des zugrunde liegenden Netzwerks auseinandersetzen zu müssen.

In den vergangenen zwei Jahren hat sich Eclipse ioFog auch schon in zahlreichen produktiven Einsatzszenarien bewährt. Beispielsweise dient es als Backend in einer KI-gesteuerten Microservices-Anwendung, die zum Schutz vor der Ausbreitung der Corona-Pandemie die Körpertemperatur von Kindern misst und das Tragen von Schutzmasken in Schulen überwacht.

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