PetaLinux: Embedded Linux per Kommandozeile im Kurztest

Embedded-Linux-Distributionen müssen die begrenzten Ressourcen der Hardware beachten. PetaLinux erstellt Linux-Images für FPGAs und SoCs per Kommandozeile.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Tam Hanna
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Vollwertige Linux-Distributionen mögen zwar auch auf einem simplen ARM Cortex A9 ausführbar sein, verschwenden dort aber unnötig Speicherplatz. Für ressourcensparende Implementierungen hat sich das Baukastensystem Yocto etabliert. Dank Modularisierung der Funktionen in Arbeitsebenen (Layer) erlaubt es das Erstellen kompakter Embedded-Distributionen. Der Funktionsumfang von Yocto steht vollständigen Linux-Versionen dabei kaum nach. In den Arbeitsebenen von Yocto können Entwickler beispielsweise grafische QT-Applikationen unterbringen, die der Compiler anschließend mit übersetzt.

FPGAs und die meisten Mehrkernprozessoren erwarten die Firmware in einem spezifischen Binärformat. Diese Aufgabe kann durch die Integration der notwendigen Werkzeuge in Layer ebenfalls per Yocto bewerkstelligt werden. Xilinx, der größte Hersteller von FPGAs, listet im eigenen Wiki die Gruppen von Layern auf, die Yocto-Kompilate an die Bedürfnisse der hauseigenen FPGAs anpassen. Im Prinzip könnte man mit diesen Layern ein lauffähiges Image erzeugen – allerdings erfordert das von Entwicklern viel Eigeninitiative und einen hohen Arbeitsaufwand.

Die Tool-Suite PetaLinux vereinfacht das automatisierte Erstellen dedizierter Linux-Images für Embedded-Systeme. Die erzeugten Images sind optimiert für den Einsatz auf Xilinx-Boards und basieren auf der Yocto-Linux-Distribution. Mit insgesamt sieben Kommandozeilenbefehlen können Entwickler so individuelle Linux-Kompilate nach eigenen Vorstellungen und Anforderungen erzeugen.