Apple-Google-Duopol im Fadenkreuz britischer Regulierer

Auf Mobilgeräten führt kein Weg an Apple und Google vorbei, meint die britische Wettbewerbsbehörde. Sie wolle nun prüfen, ob das den Wettbewerb einschränkt.

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(Bild: Shutterstock/Koshiro K)

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Von
  • Leo Becker

Die britische Wettbewerbsbehörde weitet ihre Untersuchungen gegen Apple und Google erheblich aus. Da die beiden Konzerne "effektiv ein Duopol" bei Mobilgeräten innehaben und die "Hauptzugangspunkte kontrollieren", wolle sie nun umfassend prüfen, ob dadurch der Wettbewerb beeinträchtigt und Innovation verhindert wird, wie die Competition und Markets Authority (CMA) am Dienstag mitteilte.

Die CMA sei bei bereits laufenden Untersuchungen auf "besorgniserregende Trends" gestoßen, die etwa zu höheren Preisen für Endkunden führen und anderen Firmen Probleme bereiten könnten, die Kunden auf Smartphones erreichen wollen.

Apple und Google haben die Kontrolle über die mobilen Ökosysteme, erläutern die Regulierer, die Unternehmen stellen schließlich sowohl die Betriebssysteme (iOS und Android), als auch die App-Läden (App Store und Google Play) sowie den Browser (Safari und Chrome) bereit. Um auf Apps, Inhalte und Produkte von Streaming über Fitness-Tracking, Shopping bis hin zu Banking zugreifen zu können, müssten Nutzer durch die "Gateways" der beiden IT-Konzerne. Untersuchen wollen die Wettbewerbshüter auch angrenzende Märkte für Smartwatches, vernetzte Lautsprecher und Heimautomatisierung, da diese ebenfalls vom Smartphone aus gesteuert werden.

Zudem will die Behörde in ihrer Marktstudie erheben, welche Auswirkungen die Marktmacht der beiden Konzerne auf andere Unternehmen – darunter Entwickler und App-Anbieter – hat, die zur Vermarktung auf die beiden Plattformen angewiesen sind.

Apples App-Store-Regeln werden von der CMA bereits untersucht, ebenso wie der milliardenschweren Such-Deal zwischen Apple und Google und Googles geplante Privacy Sandbox im Browser. Die neue Untersuchung sei allerdings "viel breiter" angelegt, erläutert die Wettbewerbsbehörde. Sie bittet nun Unternehmen um Feedback und hat einen Fragebogen für Entwickler veröffentlicht. Die Marktstudie soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden und kann im Anschluss unter anderem für Gesetzesinitiativen dienen.

(lbe)