"Rätsel gelöst": Doch Staubwolke für Verdunkelung von Beteigeuze verantwortlich

Ausführliche Analysen, deren Ergebnis nun vorgestellt wurde, machen doch eine Staubwolke für die rätselhafte Abdunkelung des Sterns verantwortlich.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen

Aufnahmen von Beteigeuze während der Verdunkelung

(Bild: ESO/M. Montargès et al.)

Lesezeit: 2 Min.

Ein Team von Astronomen und Astronominnen hat nach eigener Aussage das Rätsel um die ungewöhnlich starke Verdunkelung von Beteigeuze vor anderthalb Jahren gelöst. Verantwortlich war demnach doch eine Staubwolke, die den markanten Stern aus unserer Perspektive teilweise verdeckt hatte. Ihrer Analyse zufolge hatte der Stern eine "mächtige Gasblase" ausgestoßen, die sich von ihm entfernte. Als sich ein Teil der Sternenoberfläche danach abgekühlt habe – wie das bei Beteigeuze nicht ungewöhnlich ist – habe das ausgereicht, um dieses Gas zu festem Staub kondensieren zu lassen. Demnach war die Verdunkelung direkte Folge der Entstehung von Sternenstaub.

Beteigeuzes Position im Sternbild Orion

(Bild: ESO/N. Risinger (skysurvey.org))

Beteigeuze ist der Schulterstern des Sternbilds Orion und gehört eigentlich zu den hellsten am Nachthimmel. Ende 2019 war er in dieser Rangliste aber deutlich abgerutscht, einige Astronomen hatten darauf hingewiesen, dass es sich um einen "Roten Überriesen" handelt, der am Ende seines Sternenlebens angekommen ist. Deswegen war dann auch teilweise über eine bevorstehende Supernova spekuliert worden, obwohl sich diese Prognose auf astronomische Zeiträume bezog.

Im Oktober 2020 bestätigte ein Forschungsteam, dass sich Beteigeuze noch rund 100.000 Jahre bis zur finalen Explosion in einer Supernova haben dürfte. Das Team hatte auch ermittelt, dass uns der Stern näher ist als bis dato angenommen. Vorher waren unter anderem gigantische Sternenflecken für die Abdunkelung verantwortlich gemacht worden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die nun im Fachmagazin Nature vorgestellte Studie zur Ursache der rätselhaften Verdunkelung basiert auf Bildern des Very Large Telescopes (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO). Sie zeigen die Oberfläche des Sterns – der als einer der wenigen am Nachthimmel nicht nur als Punkt aufgelöst werden kann – während der Verdunkelung. Die nun veröffentlichten Aufnahmen zeigen den ungleichmäßig dunkler werdenden Stern und anschließend einen deutlich helleren Fleck auf dessen Oberfläche.

Auch ihre Analyse habe bestätigt, dass das Ende von Beteigeuze nicht unmittelbar bevorsteht, ergänzen sie noch. Sternenstaub, wie er bei dem Ereignis entstanden ist, könne später zu Bausteinen von Planeten und auch Leben werden – auch wir bestehen daraus.

(mho)