Recht auf Reparatur: iFixit-Chef wettert gegen Apple, Samsung, Microsoft

Geht es nach dem iFixit-Chef Kyle Wiens, erschweren große Hersteller zu häufig unnötig Reparaturen, etwa durch Verträge mit Zulieferern.

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(Bild: PK Studio/Shutterstock.com)

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Bei einer öffentlichen Anhörung der australischen Productivity Commission zum Thema Recht auf Reparatur sprach sich iFixit-Chef Kyle Wiens für Maßnahmen aus, um die Reparaturfreundlichkeit von Endgeräten wie Smartphones und Notebooks zu verbessern. iFixit zeigt seit Jahren Teardowns populärer Geräte und bewertet, wie gut sich diese reparieren lassen. Parallel verkauft die Firma Werkzeug und Austauschkomponenten.

Über die Anhörung berichtet die Webseite ZDNet. Dabei ging es nicht nur um Hürden wie verklebte Komponenten, die sich schwer austauschen lassen, sondern auch um Knebelverträge für Zulieferer. So ist es laut Wiens häufig nicht möglich, Austauschkomponenten bei den Herstellern direkt einzukaufen, obwohl sie Stangen- oder nur leicht angepasste Ware verwenden.

iFixit versuchte beispielsweise, Original-Akkus für Samsungs Galaxy Earbuds beim deutschen Hersteller Varta zu kaufen. Verträge zwischen Varta und Samsung würden das aber verhindern. Apple hat eine Historie, modifizierte Hardware zu verbauen, die ausschließlich in eigenen Geräten funktioniert. Wiens wirft Apple zudem vor, Austauschkomponenten veralteter Produkte lieber zerstören zu lassen, als sie an Drittfirmen wie iFixit zu verkaufen.

Laut ZDNet denkt die australische Regierung über die Einführung eines Reparatur-Scores bei Elektrogeräten nach, wie ihn schon Frankreich unter anderem bei Smartphones, PCs und Fernseher vorschreibt. Hersteller müssen dort nach bestimmten Kriterien kenntlich machen, wie einfach (oder schwer) sich Produkte reparieren lassen. Ein solcher Score auf der Verpackung beziehungsweise im Online-Shop soll Druck auf die Hersteller ausüben, da sie die Kaufentscheidung von Interessierten deutlich beeinflussen können.

Das Recht auf Reparatur ist derzeit weltweit ein Thema. US-Präsident Joe Biden arbeitet an einer entsprechenden Präsidialverordnung und in der EU wird schon seit Ende 2019 an Gesetzen zur Reparaturfreundlichkeit gearbeitet.

(mma)