Ein Monat Reparaturbonus in Thüringen: Rund 1000 Geräte geflickt

Einen Monat nach dem Start des Thüringer Reparaturbonus haben Land und Leute bereits mehr als 1000 Elektrogeräte vor dem Schrottplatz gerettet.

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(Bild: Morten B/Shutterstock.com)

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  • dpa

Rund 1000 defekte Elektrogeräte sind seit Mitte Juni in Thüringen mithilfe des Landes repariert statt entsorgt worden. Einen Monat nach Start des sogenannten Reparaturbonus seien bereits 1021 Anträge bearbeitet worden, teilte die Verbraucherzentrale Thüringen auf Anfrage in Erfurt mit. Nur 25 davon seien abgelehnt worden. Insgesamt seien bereits rund 1900 Anträge eingegangen.

"Die enorme Zahl an Anträgen freut uns natürlich sehr, führt aber leider auch dazu, dass wir die Anträge nicht so schnell bearbeiten können, wie wir uns das selbst wünschen", sagte eine Sprecherin. Die Umstellung auf eine elektronische Antragstellung soll hier Abhilfe schaffen. "Bis dahin können wir die Antragsteller nur um Geduld und Nachsicht bitten." Das Formular, das etwa nach der Art des Geräts, dem Kaufjahr und persönlichen Angaben fragt, muss bisher per Post mit der Originalrechnung und einem Zahlungsnachweis der Reparaturkosten an die Verbraucherzentrale gesendet werden.

Der Reparaturbonus ist ein gemeinsames Projekt des Thüringer Umweltministeriums mit der Verbraucherzentrale. Wer sein haushaltsübliches Elektrogerät reparieren lässt, statt es zu entsorgen, bekommt die Hälfte der Reparaturkosten erstattet – und zwar einmalig bis zu 100 Euro pro Person in diesem Jahr. Bisher seien insgesamt knapp 60.000 Euro ausgezahlt worden.

Am häufigsten wurde der Bonus laut Verbraucherzentrale für die Reparatur von Mobiltelefonen beantragt. Aber auch Waschmaschinen und Geschirrspüler sowie Kaffeemaschinen und -automaten wurden vermehrt angefragt, gefolgt von Elektroherden. "Überraschend war sicherlich eine Fotodrohne", so die Sprecherin. Nach Angabe der Antragstellerin war die Drohne nach der Kollision mit einem Baum ein Totalschaden, könne aber "nun dank des Reparaturbonus wieder fliegen".

Das Europäische Umweltbüro hat laut Umweltministerium ausgerechnet, dass allein die Verlängerung der Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones im EU-Raum um nur ein Jahr rund vier Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen würde. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von zwei Millionen Autos. Eine längere Nutzungsdauer von Elektrogeräten reduziere zudem den Verbrauch von Metallen, seltenen Erden, Wasser und Chemikalien.

Wie viel CO2 bereits in Thüringen eingespart wurde, ließ sich bisher nicht sagen. "Das müsste im Rahmen einer wissenschaftlichen Evaluierung des Projekts kalkuliert werden", hieß es aus der Verbraucherzentrale.

(bme)