Sony steigert Umsatz und Gewinn, weniger PS5 verkauft

Vor allem mit Unterhaltungselektronik steigert Sony im ersten Quartal Umsatz und Gewinn. Das Games-Segment endet mit niedrigerem operativen Gewinn.

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(Bild: Sony)

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Der Unterhaltungselektronik-Hersteller Sony hat seinen Umsatz und Gewinn im ersten Geschäftsquartal 2021 deutlich steigern können, wie der Konzern am Mittwoch bekannt gab. Die größte Steigerung beim Umsatz gab es im Bereich "Electronics Products". Aber auch die Musiksparte zeigte einen deutlichen Zugewinn. Die Verkäufe im Games-Segment nahmen zwar zu, der operative Gewinn sank jedoch im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt konnte Sony den Umsatz im ersten Geschäftsquartal 2021 um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal steigern. Das Unternehmen setze in dem Zeitraum April bis Juni rund 2,26 Billionen Yen, etwa 17,4 Milliarden Euro um. Im Jahr zuvor waren es 1,96 Billionen Yen gewesen. Der operative Gewinn legte von 221,7 Milliarden Yen im Vorjahresquartal auf nunmehr 280,1 Milliarden Yen zu. Unter dem Strich bleiben dem Konzern davon 211,8 Milliarden Yen.

Der größte Treiber war das Segment "Electronics Products", in das etwa TV-Geräte und Kameras fallen. Hier erzielte Sony einen Zuwachs auf 576,3 Milliarden Yen, im Vorjahr hatte der Umsatz noch bei 361,4 Milliarden Yen gelegen. Im ersten Quartal 2020 hatte Sony noch operativ einen Verlust eingefahren, nun steht ein operativer Gewinn von 71,8 Milliarden Yen in den Büchern.

Auch die Geschäfte in den Segmenten "Music" und "Pictures" liefen für Sony umsatzmäßig gut: Der Umsatz im Segment "Music" stiegt auf 254,9 Milliarden Yen an, der operative Gewinn nahm auf 55,4 Milliarden Yen zu. Das Geschäft mit Filmen, die Sony beispielsweise über die Streaming-Dienste Disney+ und Netflix anbietet, schließt mit einem Umsatz von 204,7 Milliarden Yen ab. Operativ bleibt davon ein Gewinn von 25,4 Milliarden Yen, rund 1,7 Milliarden Yen weniger als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Offenbar schlagen die Einbußen durch die Corona-bedingt nur eingeschränkt geöffneten Kinos und die ebenfalls eingeschränkte Film- und TV-Produktion auf die Bilanz durch.

Einen Rückgang gab es bei den Verkäufen der PlayStation 5. Im zweiten Quartal konnte Sony etwa 2,3 Millionen Konsolen absetzen. Das war deutlich weniger als noch im Quartal zuvor. Damals wurden 3,3 Millionen PS5 verkauft, in der Startphase November und Dezember waren es rund 4,5 Millionen.

Trotz der mittlerweile über 10 Millionen Mal verkauften PS5 ist die Spielekonsole noch immer ein knappes Gut und kaum zur eigentlichen Preisempfehlung erhältlich. Die Verknappung geht auf die Pandemie-bedingten schwierigen Produktionsbedingungen zurück. Lieferketten funktionieren noch nicht wieder durchgängig, benötigte Halbleiter sind Mangelware. Die Nachfrage nach der PS5-Konsole ist jedoch weiterhin hoch. An ihr verdient Sony nach eigenen Angaben aber nichts. Der offizielle Verkaufspreis liegt unter den Kosten für die Herstellung. Sony nimmt dabei Verluste in Kauf, um einen strategischen Preispunkt im Vergleich zu den Wettbewerbern zu erreichen. Das Geld macht Sony mit Spielen.

Das Segment "Game &Network Services" lieferte mit 615,8 Milliarden Yen erneut den Löwenanteil am Gesamtumsatz, ein Plus von 9,7 Milliarden Yen im Vergleich zum Vorjahr. Als operativer Gewinn blieben davon 83,3 Milliarden Yen, ein Rückgang von etwa einem Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Als Grund nennt Sony die Provisionsentwicklung bei Drittentwickler-Spielen. Stärkere Titel wie "Far Cry 6" seien mehrfach verschoben worden, andere Titel sollen erst später im Jahr kommen wie etwa "FIFA 22" am 1. Oktober.

Im vorigen Geschäftsjahr hatte Sony mit dem Games- und Konsolengeschäft noch einen Rekordgewinn von einer Billion Yen eingefahren. In diesem Jahr stapelt der Konzern tiefer. Der Gewinn soll nun 2021/2022 der Prognose nach bei 700 Milliarden Yen liegen. Damit erhöht Sony den bisher in Aussicht gestellten Gewinn um 40 Milliarden Yen.

An der Börse kamen die Geschäftszahlen von Sony zunächst nicht besonders gut an. Der Kurs gab am Mittwochvormittag um knapp 1,2 Prozent nach. Eine Sony-Aktie kostete 86,42 Euro.

(olb)