Mittwoch: Robo-Taxis, Tesla-Fabrik, Netz-Standards, Dyson-Sphären & Impf-Abfrage

Autonome Hyundai E-Autos für Lyft + Tesla-Einwender wollen Präsenz + US-Sanktionen gefährden Standards + Schwarze Löcher als Energiequellen + Impf-Datenschutz

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Intelligenter Verkehr mit autonomen Autos

(Bild: metamorworks / Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der südkoreanische Autobauer Hyundai hat für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge bereits letztes Jahr ein Joint Venture mit Spezialisten gegründet. Jetzt wurde nicht nur ein selbstfahrendes Elektroauto als erstes Produkt dieser Bestrebungen präsentiert, sondern mit einem Fahrdienstvermittler auch gleich ein Kunde – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Ridesharing-Anbieter Lyft wird für die ab 2023 in mehreren US-Städten geplanten autonomen Taxis Hyundai Ioniq 5 Elektroautos verwenden. Zusammen mit der auf die Entwicklung autonomer Fahrzeugtechnologie spezialisierten Firma Motional erweitert der südkoreanische Autobauer seine Fahrzeuge dafür um die für den nahezu komplett autonomen Betrieb notwendige Sensorik sowie Fahrgastfunktionen, um Lyft ab 2023 mit selbstfahrenden Roboter-Taxis beliefern zu können.

Elektroautos sollen auch in Deutschland gebaut werden, aber im Verfahren um die Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin gibt es weiterhin Streit. Mehrere Umweltverbände bestehen für die zweite öffentliche Erörterung der über 800 Einwendungen auf einem festen Veranstaltungsort. Sie wollen dies nicht nur indirekt online diskutieren. Die Genehmigungsbehörde hatte sich mit Blick auf die Corona-Pandemie entschieden, dass die Erörterung online stattfinden soll, doch die Umweltverbände fordern Präsenz-Verhandlung statt Video.

Streit gibt es auch in vielen Gremien, aber das ist besser als gar keine Diskussion. Doch mittlerweile bedrohen US-Sanktionen gegen chinesische Firmen die Arbeit internationaler Standardisierungsgremien. Dabei sollen gerade deren Standards die Marktmacht einzelner Konzerne oder Gruppen begrenzen. Angesichts möglicher US-Strafen sieht sich der finnische Netzausrüster Nokia nun gezwungen, seine Mitarbeit in der "Open Radio Access Network Alliance" auszusetzen. Damit gefährden US-Sanktionen Netz-Standards wie etwa für kompatible Funknetze.

Funk benötigt Energie, aber welche Quellen könnten fortschrittliche außerirdische Zivilisationen verwenden? Eine Forschungsgruppe hat nun ermittelt, dass Dyson-Sphären um Schwarze Löcher deutlich stärkere Energieversorger sind als solche Gebilde um Sterne. Es gibt gleich mehrere Prozesse, mit denen die kosmischen Gebilde Energie produzieren, die wiederum aufgefangen werden könnte. Weil Schwarze Löcher aber gleichzeitig so viel kompakter sind, bräuchte man viel weniger Material für Gerätschaften zum Auffangen, sodass sie viel besser für Dyson-Sphären geeignet sind als Sterne.

Datenschutz ist für Energiequellen kein Thema, aber bei der Impf-Abfrage. Baden-Württembergs oberster Datenschützer ist dagegen, dass Arbeitgeber künftig ihre Mitarbeiter fragen können, ob sie geimpft sind oder nicht. Die Abfrage wäre "ein massiver Eingriff in die Privatsphäre". Er habe Verständnis dafür, dass es für Arztpraxen und Krankenhäuser die rechtliche Möglichkeit gibt, den Impfstatus ihrer Beschäftigten abzufragen. "Aber das muss die Ausnahme bleiben", forderte er. Die generelle Impf-Abfrage durch Unternehmen wäre für den Datenschützer ein Tabubruch.

Kein Tabu, aber eine Ausnahme ist Science-Fiction aus Deutschland. Im Film "Tides" wird die Erde nach Klimakollaps und Pandemie dargestellt. Die Menschheit musste in den Weltraum fliehen, ein ausgewählter Kreis lebt nun auf einer Weltraumkolonie. Etwa zwei Generationen später kehrt eine Erkundungs-Mission auf die Erde zurück, um zu sehen, was von ihr übrig blieb; und um zu sondieren, ob eine Rückkehr infrage kommt. "Tides" lebt vom Atmosphärischen. Und vom eleganten, einfallsreichen Spiel mit Vorbildern des postapokalyptischen Films: Bilder einer untergehenden Welt.

Auch noch wichtig:

  • Außer Freitag, Samstag und Sonntag von 20 bis 21 Uhr sind Online-Spiele in der Volksrepublik China fortan Erwachsenen vorbehalten, denn China verbietet Online-Spiele für Jugendliche fast völlig.
  • In fünf Wochen will Microsoft damit beginnen, Windows 11 zu verteilen. In der ersten Version werden noch nicht alle versprochenen Features enthalten sein, denn Windows 11 kommt am 5. Oktober noch ohne Android.
  • Heute beginnen die 78. Internationalen Filmfestspiele in Venedig mit "Madres paralelas" von Pedro Almodóvar und mit Penélope Cruz als Eröffnungsfilm. Der Hauptpreis der seit 1932 stattfindenden Filmfestspiele ist der Goldene Löwe.

(fds)