Elon Musk: Satelliten-Netzwerk Starlink ab Oktober nicht mehr Beta

Der ambitionierte Satelliten-Internetprovider Starlink geht noch im Oktober aus der Betaphase, verspricht Gründer Elon Musk. Probleme gibt es noch genug.

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Starlink benötigt für den Betrieb eine 59-cm-Satellitenschüssel.

(Bild: Starlink)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Der Satelliten-Internetprovider Starlink beendet im Oktober sein Beta-Programm – das hat Starlink-Gründer Elon Musk auf Twitter angekündigt. Der Dienst versorgt mit tausenden Kleinsatelliten in der Erdumlaufbahn Menschen in 17 Ländern mit schnellem Internet.

Laut Speedtest.net erreicht Starlink in den USA zurzeit Durchschnittswerte von rund 97 MBit/s im Down- und 14 MBit/s im Upstream. Die Latenz liegt bei 45 Millisekunden. In Deutschland sind die Werte ähnlich, einzelne Kunden berichteten kürzlich allerdings von Werten von über 300 MBit/s Down- und fast 60 MBit/s im Upstream. In Deutschland hat die Bundesnetzagentur die Nutzerterminals für eine einjährige Evaluierung genehmigt. Starlink kostet im Monat zurzeit 99 Euro, hinzu kommen 558 Euro für die Hardware. Die benötigte Satellitenschüssel namens "Dishy McFlatface" hat einen Durchmesser von 59 Zentimetern.

1791 Satelliten hat Elon Musks Unternehmen laut der privaten "Starlink-Statistics"-Website bislang ins All geschossen – davon sind 1658 voll funktionsfähig. Insgesamt 12.000 Satelliten sind von der amerikanischen Kommunikationsbehörde FCC bereits genehmigt, 30.000 zusätzliche beantragt. Zusammengenommen entspricht das dem fünffachen aller von 1957 (Sputnik 1) bis 2019 weltweit gestarteten Satelliten.

Zeitweise lässt sich Starlink in Deutschland bestellen, zeitweise aber auch nicht.

Besonders die erste Serie der Starlink-Satelliten im Jahr 2019 war deutlich mit bloßem Auge am Nachthimmel zu erkennen – das führte zu Kritik von Hobby- und Profi-Astronomen. Seitdem versucht Starlink, die Sichtbarkeit der Satelliten beispielsweise durch eine dunklere Oberfläche und durch Sonnenvisiere zu verringern. Ein weiterer Kritikpunkt ist der durch defekte und ausgemusterte Satelliten verursachte Weltraumschrott. Die FCC will Satellitenbetreiber deshalb künftig dazu verpflichten, die Satelliten nach Ablauf ihrer Lebenszeit aus dem Orbit zu holen.

Ein Problem auf Nutzerseite sind die bei Starlink-Internetverbindungen oftmals sehr stark schwankenden Latenzen sowie Sichtprobleme. Ebenfalls schwankend ist die Verfügbarkeit. Bei c't-Stichproben ließ sich Starlink mit der gleichen Adresse manchmal bestellen – und manchmal tagelang nicht.

(jkj)