Raumstation: NASA prüft gut ein Dutzend Vorschläge für privaten ISS-Nachfolger

Ein paar Jahre soll die ISS noch durchhalten, ihr Ende ist aber in Sicht. Mehrere Unternehmen wollen mit Geld der NASA einen privaten Nachfolger entwickeln.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 107 Kommentare lesen

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.

Die NASA hat etwa ein Dutzend Vorschläge aus der Wirtschaft für die Entwicklung einer privaten Raumstation im niedrigen Erdorbit erhalten. Das berichtet CNBC unter Berufung auf Phil McAlister, der bei der US-Weltraumagentur für die kommerzielle Raumfahrt verantwortlich ist. Der kann sich demnach nicht daran erinnern, wann zum letzten Mal so viele Vorschläge nach der Ankündigung eines Projekts für die bemannte Raumfahrt eingegangen seien. Insgesamt will die NASA demnach bis zu vier Unternehmen beauftragen, mit der Entwicklung eines Nachfolgers für die Internationale Raumstation zu beginnen. Deren Betrieb soll jährlich über eine Milliarde US-Dollar weniger kosten, als die ISS. Das Geld soll für ambitioniertere Weltraummissionen zur Verfügung stehen.

Unter dem Namen "Commercial Destinations Development in LEO" hatte die US-Weltraumagentur im Frühjahr Unternehmen dazu aufgerufen, Vorschläge für die Entwicklung einer erdnahen Raumstation einzureichen. Die aussichtsreichsten will die NASA dann anfangs mit insgesamt 400 Millionen US-Dollar unterstützen. Ziel ist es, dass zwischen dem vor Ende des Jahrzehnts erwarteten Ende der Internationalen Raumstation und der Inbetriebnahme mindestens einer privaten Station keine Lücke liege. Gleichzeitig wolle man damit Anreize für den Aufbau einer nachhaltigen privatwirtschaftlichen Nutzung des niedrigen Erdorbits setzen, erklärt die US-Weltraumagentur. Vor Jahresende sollen die Gewinner des Programms benannt werden, ergänzt das US-Finanzmagazin noch.

Laut CNBC hatten unter anderem die üblichen Raumfahrtunternehmen Interesse an dem Programm gezeigt, also SpaceX, Blue Origin, Boeing und Lockheed Martin, sowie Airbus. Die NASA selbst benötige nach dem Ende der ISS keine vergleichsweise große Raumstation mehr, erläuterte McAlister noch. Es sei aber vorstellbar, dass sogar eine deutlich größere Station gebaut werde und die NASA nur für einen kleinen Teil davon bezahle. Das insgesamt eingesparte Geld könnte etwa für erdferne Weltraummissionen genutzt werden. Die NASA bereitet aktuell die Errichtung einer Raumstation in einer Mondumlaufbahn vor und hat für den Bau des zentralen Bestandteils jüngst einen milliardenschweren Auftrag vergeben.

(mho)