Menschenhandel auf Instagram: Apple drohte Facebook wohl mit App-Store-Rauswurf

Erst nach Medienberichten und einer Drohung von Apple ging Facebook angeblich energischer gegen Menschenhandel auf seiner Plattform vor.

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(Bild: Ink Drop/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat Facebook im Jahr 2019 offenbar mit einer Entfernung aus dem App Store gedroht, nachdem die BBC über Menschenhandel bei der Facebook-Tochter Instagram berichtet hatte. Erst in Reaktion auf die Medienberichte und Apples Drohung habe sich Facebook schließlich "schneller bewegt" und Schritte gegen dafür genutzte Accounts und Hashtags eingeleitet.

Das Foto-Netzwerk wurde demnach – neben anderen Apps – genutzt, um Haushaltshilfen in Saudi-Arabien und Kuwait an den höchsten Bieter zu vermitteln, die letztlich unter an Sklaverei grenzenden Umständen gehalten wurden, wie die BBC ausführt. Die Frauen seien eingesperrt und ihrer Grundrechte beraubt worden, der Kauf sei schon für mehrere Tausend US-Dollar möglich gewesen.

Facebook hat nach einem vorausgehenden Bericht des Wall Street Journal nur "begrenzte Aktionen" gegen den Menschenhandel unternommen bis Apple mit dem Rauswurf aller Facebook-Apps aus dem App Store drohte – und ein hartes Vorgehen gegen diese Aktivitäten in den Netzwerken forderte. Facebook habe im Anschluss mehrere Hundert Instagram-Accounts entfernt und zugehörige Hashtags gesperrt. Man werde weiter mit Strafverfolgern und Experten zusammenarbeiten, um "dieses Verhalten auf unseren Plattformen zu verhindern", betonte Facebook in einer Stellungnahme gegenüber der BBC.

Laut BBC lassen sich weiterhin Frauen finden, die auf Instagram und in anderen Apps zum Verkauf angepriesen werden – man habe auch Google und Apple darüber informiert. Beide Firmen hätten angekündigt, mit den App-Anbietern an der "Verhinderung illegaler Aktivitäten" zu arbeiten. Man erwarte von Entwicklern "sofortige korrigierende Aktionen", teilte Apple gegenüber der BBC mit. Welche anderen Apps außer Instagram zu diesen Zwecken genutzt wurden, lässt der Bericht offen.

(lbe)