Industrie befürchtet Lieferengpässe bei Magnesium

Wegen der drastisch reduzierten Produktion von Magnesium in China drohen Versorgungsengpässe in der Automobil-, Flugzeug- oder Bauindustrie und im Maschinenbau.

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Nicht wenige Karosserieteile sogar des urigen Jeep Wrangler (Geländetest) bestehen zur Gewichtsersparnis aus Magnesium. Das Material könnte bald knapp werden.

(Bild: Florian Pillau)

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  • dpa

Zusätzlich zu den durch den weltweiten Chipmangel ausgelösten Produktionsproblemen befürchtet die deutsche Industrie nun auch noch Lieferengpässe bei dem für den Automobil- und Flugzeugbau dringend benötigten Magnesium. "Es wird erwartet, dass die jetzigen Magnesiumvorräte in Deutschland, bzw. in ganz Europa, spätestens in einigen Wochen Ende November 2021 erschöpft sein werden", warnte die Wirtschaftsvereinigung Metalle in einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier.

Der Verband appellierte an die Bundesregierung, "dringend diplomatische Gespräche mit China einzuleiten", um die Versorgung der deutschen Industrie sicherzustellen. Bei einem Versorgungsengpass des befürchteten Ausmaßes drohten ansonsten "massive Produktionsausfälle".

Aktuell werden nach Verbandsangaben 95 Prozent des europäischen Magnesiumbedarfs durch chinesische Ausfuhren gedeckt. China habe jedoch im Zuge seiner Bemühungen, den eigenen Energieverbrauch zu drosseln, die Produktion von Magnesium zuletzt drastisch reduziert. "Anhand unterschiedlicher Quellen kann angenommen werden, dass bis jetzt mindestens 31 Magnesiumwerke in den weltweit wichtigsten Magnesium-Produktionszentren der Welt, den Provinzen Shaanxi und Shanxi, entweder stillgelegt wurden oder ihre Produktion um 50 Prozent senken mussten", berichtete die Wirtschaftsvereinigung.

Das Metall wird in der gesamten Aluminium-Wertschöpfungskette benötigt: in der Automobil-, Flugzeug-, Bau- oder Verpackungsindustrie ebenso wie im Maschinenbau und bei der Stahlproduktion.

(fpi)