Corona-Datenspende-App: RKI bittet um Teilnahme an wissenschaftlichen Studien

Mit der neuen Version der Datenspende-App können auch Menschen ohne Fitness-Armband teilnehmen.

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Eine der Analysen aus den gespendeten Daten. Links der durchschnittliche Ruhepuls je Bundesland im Mai 2020 (bundesweit: 58.0) und rechts im Mai 2021 (59.2).

(Bild: RKI)

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Das Robert Koch-Institut (RKI) hat eine neue Version seiner App Datenspende vorgelegt. Mit der Neuauflage können sich Menschen in Deutschland pseudonymisiert an wissenschaftlichen Studien zu den Folgen der Corona-Pandemie beteiligen, teilte das RKI mit. Die aktualisierte Version der App ist von sofort an in Apples App Store, Googles Play Store und in Huaweis App Gallery erhältlich.

Das RKI bittet Nutzer und Nutzerinnen, regelmäßig freiwillig kurze Fragebögen zu konkreten Themen zu beantworten. Sie können in der App individuell entscheiden, ob sie an den neuen Studien teilnehmen und darüber benachrichtigt werden möchten. Auf die Weise können anders als bisher nun auch Menschen ohne Fitnessarmband oder Smartwatch an der Datenspende teilnehmen.

Die erste Studie "Tests, Symptome und Lebenssituation" soll den Wissenschaftlern helfen, die Algorithmen des Fiebermonitors weiter zu verbessern sowie mögliche Anzeichen von Long-Covid-Erkrankungen in den bereitgestellten Daten zu entdecken. Die Studienteilnehmenden werden gebeten, in Fragebögen Angaben zu soziodemographischen Merkmalen, dem Gesundheitszustand und -verhalten zu geben. Diese Daten sollen auch helfen verstehen, welche Bevölkerungsgruppen am Projekt der Datenspende teilnehmen.

In der zweiten Studie "Erleben und Verhalten in der Pandemie" arbeitet das RKI mit Forschenden der Cosmo-Studie um Cornelia Betsch zusammen, um die individuelle Belastung und Risikowahrnehmung sowie das individuelle Verhalten in der Pandemie zu verstehen.

Von der neuen Version der Datenspende erhofft sich das RKI auch Antworten auf Fragen, die sich aus bisherigen Analysen ergeben hatten. Bisherige Datenspenden zeigten beispielsweise, dass es bei der Schlafdauer in der Pandemie einen Geschlechterunterschied gebe, Frauen schlafen länger als Männer. Nun fragt sich, ob dieser Unterschied durch verschiedenes Erleben in der Pandemie bedingt ist oder ob er unabhängig von der Pandemie gegeben ist, erläutert das RKI.

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Die erste Version der App war im April 2020 vom Robert Koch-Institut veröffentlicht worden. Seitdem haben nach Angaben des RKI mehr als 530.000 Menschen ihre Daten von Fitnessarmbändern und Smartwatches über die App zur Verfügung gestellt. Zu den erfassten Informationen gehören zum einen Vitaldaten wie die Pulsfrequenz, aber auch Aktivitätsdaten wie die Zahl der gelaufenen Schritte. Diese Daten werden unter anderem auf mögliche Fiebersymptome analysiert und im deutschlandweiten Fiebermonitor zusammengefasst.

Kurz nach Erscheinen der App hatten Experten vor Schwachstellen darin gewarnt. Die c't hatte sich daraufhin die App für eine nähere Betrachtung vorgenommen.

(anw)