Google senkt App-Gebühren auch für Abos

Über den Play Store abgeschlossene Abonnements könnten 2022 günstiger werden. Google halbiert seine Gebühren auf "nur noch" 15%.

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Sammelglas voller kanadischer Münzen

Das Symbolbild zeigt kanadische Scheidemünzen in einem Sammelglas.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Zum Jahreswechsel könnten Abonnements in Googles Play Store günstiger werden. Der Konzern senkt die Gebühren, die es App-Betreibern von ihren Abonnement-Einnahmen abzieht, von 30 Prozent auf 15 Prozent. Das hat Google-Manager Samer Samat am Donnerstag bekanntgegeben.

Ausgewählten Abonnements für Musikstreaming und E-Books winkt eine Gebührensenkung auf zehn Prozent. Voraussetzung ist, dass die App Teil der Play Media Experience Googles ist. Dieses Programm steht allerdings nur Apps offen, die mehr als 100.000 Installationen pro Monat schaffen, bestimmte Google-Schnittstellen und -Plattformen einsetzen, gut bewertet sind, und noch einige weitere Voraussetzungen erfüllen. Google hat ein Online-Formular für Bewerbungen für Teilnahme an der Play Media Experience aufgelegt.

Die Höhe der Gebühren, die sowohl bei Google als auch Apple seit Langem bei 30 Prozent liegen, ist seit jeher umstritten. Viele Entwickler empfinden sie als Halsabschneiderei durch Monopolisten. Nur eine Minderheit der Android-User hat alternative App-Stores installiert, die Entwicklern bessere Kondition gewähren. Apple verbittet sich alternative App-Stores überhaupt.

Nach Druck von Entwicklern und Politikern hat Apple die App-Store-Bedingungen zum Jahresanfang 2021 geändert und Gebühren für kleine App-Anbieter reduziert: Hat der Herausgeber in einem Jahr weniger als eine Million US-Dollar im App Store umgesetzt, zahlt er im Jahr darauf 15 Prozent statt 30 Prozent. Für Abonnements gilt diese Gebührensenkung allerdings erst ab dem zweiten Abo-Jahr. Ein Großteil der Abonnenten bleibt aber gar nicht so lange bei der Stange, weshalb die Gebührensenkung wenig bringt.

Zum 1. Juli hat auch Google seine App-Gebühren für Entwickler gesenkt. Der Android-Herausgeber rechnet allerdings anders als Apple: Alle Entwickler zahlen zunächst 15 Prozent, und ab Erreichen der Millionenschwelle im Kalenderjahr das Doppelte. Wie bei Apple haben Abo-Anbieter davon bislang kaum profitiert. Das ändert sich zum Jahreswechsel: "Wir haben gehört, dass Kundenabwanderungen es Abonnement-Anbietern erschweren, von dieser reduzierten Gebühr zu profitieren", schreibt Samat, "Also vereinfachen wir die Dinge, um sicherzustellen, dass sie (profitieren) können."

(ds)