Teslas "Full Self-Driving": Update nach einem Tag zurückgezogen

Die jüngste Erweiterung der Fahrassistenz von Tesla wurde in den USA kurz nach der Freigabe wieder zurückgezogen. Zuvor hatte es einige Beschwerden gegeben.

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(Bild: TierneyMJ/Shutterstock.com)

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Der US-Autohersteller Tesla hat in den USA die jüngste Version seiner umstrittenen erweiterten Fahrassistenzfunktion FSD ("Full Self-Driving") nur einen Tag nach der Freigabe wieder zurückgezogen. Das hat Unternehmenschef Elon Musk auf Twitter bekanntgegeben und versichert, dass so etwas zu erwarten sei, wenn es um Software im Betastatus gehe: "Es ist unmöglich, alle Hardware-Konfigurationen unter allen Bedingungen nur mit interner Qualitätssicherung zu testen, deswegen die öffentliche Beta." Die Freigabe des Updates hatte sich zuvor wegen bereits bemerkter Probleme verzögert, war dann aber doch erfolgt, bevor dann die Kehrtwende folgte. Laut Techcrunch gab es nach dem Update Berichte über falsche Kollisionswarnungen und plötzliche Bremsungen.

FSD ist – anders als es der Name nahelegt – ein Assistenzsystem, wie sie auch in anderen Autos zum Einsatz kommen, autonom wird ein Tesla damit nicht. Das Update soll dafür sorgen, dass die Elektroautos – vorerst nur in den USA – nicht bloß auf Highways selbstständig navigieren, sondern auch auf Straßen in der Stadt. Fahrer beziehungsweise Fahrerin müssen trotzdem jederzeit den Überblick behalten und eingreifen können. Ein Software-Update hatte FSD Ende September in Form eines virtuellen Schalters auf die Fahrzeuge gebracht. Damit konnte man Interesse an dem Betatest bekunden, woraufhin Tesla die jeweiligen Fahrdaten auswertete. Wer sieben Tage lang vorbildlich genug gefahren ist, kann die Funktion dann nutzen.

Teslas Umgang mit dem Update des hauseigenen Assistenzsystems "Autopilot" hatte zuletzt wieder viel Kritik auf sich gezogen. Dass Tesla die "größtenteils ungetestete" Software auf die Öffentlichkeit loslasse, wecke jede Menge Befürchtungen bei den Aufsichtsbehörden, erklärt etwa die Washington Post. Kurz vor der Freigabe der Funktion hatte die Chefin des National Transportation Safety Boards (NTSB) gefordert, dass Tesla "grundlegende Sicherheitsprobleme" angehen müsse, bevor die Funktion auf mehr Fahrzeugen verfügbar gemacht werden könne. Dass Tesla die Funktion unter dem Namen "Full Self-Driving" ("komplett selbstfahrend") vertreibt, nannte sie "irreführend und unverantwortlich". Die US-Verkehrsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) hatte im August eine erneute Untersuchung des "Autopilot" eingeleitet.

(mho)