Online-Personalausweis: 71 Prozent kennen ihn, 7 Prozent nutzen ihn

eID kennen viele, aber für viele gibt es dafür zu wenig Anwendungsfälle. Was sich 2000 Menschen dazu wünschen, hat PwC erkundet.

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(Bild: BMI)

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In den nächsten Monaten soll es in Deutschland möglich werden, sich mit dem Smartphone und einer PIN digital online auszuweisen. 55 Prozent der Deutschen haben von der Einführung der App gehört, ergab eine repräsentative Umfrage des Beratungsunternehmens PwC unter 2000 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland.

Seit 2010 ist der Personalausweis mit einem Chip ausgestattet, der eID-Funktion. Alle Bürgerinnen und Bürger können sich online mit ihrem Personalausweis ausweisen, wenn sie eID aktiviert haben. 71 Prozent der Befragten kennen diese Online-Ausweisfunktion, genutzt haben sie bisher 7 Prozent. Ein Hauptgrund für die geringe Nutzung sind fehlende konkrete Anwendungsfälle.

Ändern könnte sich das in nächster Zeit, wenn zunächst im Dezember die Smart-eID eingeführt wird. Bürger sollen dann die Daten des Personalausweises im Secure Element ablegen können, einem in einigen Smartphones vorhandenen Sicherheitschip. Dann sollen allein das Handy und die "AusweisApp2" für das Ausweisen im Netz ausreichen. Bislang muss noch jedes Mal aufs Neue der Perso via NFC ausgelesen werden. Aufs Smartphone kommen soll der Personalausweis in drei Varianten, dafür müssen Hersteller ihre Geräte zertifizieren lassen, was bisher nur Samsung gemacht hat.

94 Prozent der von PwC Befragten waren dabei besonders wichtig Datensicherheit und Schutz vor Identitätsdiebstahl. 81 Prozent wünschen sich eine einheitliche Benutzeroberfläche für alle Anwendungsfälle; 79 Prozent eine einfache Nutzung per App.

79 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass sie den digitalen Identitätsnachweis für Online-Behördengänge nutzen können, etwa zur Ummeldung des Wohnsitzes oder für die Fahrzeugzulassung über das Internet. 70 Prozent der Befragten würden den Online-Ausweis auch für private Geschäftsangelegenheiten nutzen, 64 Prozent für die Online-Steuererklärung und 60 Prozent beim Abschluss einer Versicherung.

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Bewusst gegen die Nutzung des digitalen Personalausweises sind 7 Prozent der Befragten. 58 Prozent von ihnen haben angegeben, sie wollten nicht ständig auf die Funktionsfähigkeit ihres Smartphones angewiesen sein. 54 Prozent ist das Risiko des Datenverlustes zu groß, falls das Smartphone geklaut wird oder defekt ist.

Als Anbieter einer App für die "digitale Brieftasche" kämen für die Befragten hauptsächlich öffentliche Institutionen in Frage: 35 Prozent könnten sich am ehesten ein Bundesministerium als Anbieter einer solchen App vorstellen, 24 Prozent regionale Meldeämter und 13 Prozent die Bundesdruckerei. Außer Banken mit 9 Prozent erreichen privatwirtschaftliche Branchen hier niedrige einstellige Werte.

Den Personalausweis wünschen sich 81 Prozent der Befragten zusammen mit anderen in einer "digitalen Brieftasche", ebenso viele den Impfass. Jeweils 78 Prozent können sich dazu die Gesundheitskarte und der Führerschein vorstellen. Mit weniger Vorliebe nannten die Befragten Kfz-Zulassung, Mitgliedsausweise oder eine Bonitätsauskunft.

(anw)