Palm Buds Pro: Lifestyle-Startup versucht sich an In-Ear-Headphones

Die Markeninhaber von Palm bringen nach einem Mini-Handy nun In-Ear-Headphones auf den Markt. Beim Design hat sich das Startup aus einer Vorlage bedient.

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Steph Curry, Basketballstar und Palm-Investor, trägt die Palm Buds Pro

(Bild: Palm Ventures)

Lesezeit: 3 Min.

Das US-Startup Palm Ventures hat ein neues Produkt vorgestellt: Nach einem Mini-Handy bringt das Unternehmen als nächstes In-Ear-Kopfhörer auf den Markt. Die Palm Buds Pro können aktuell für 100 US-Dollar vorbestellt werden, regulär sollen sie dann 130 US-Dollar kosten. Ob sie auch in Deutschland verkauft werden, ist nicht bekannt. Allerdings verspricht Palm auf seiner Webseite, die Earphones würden international verschickt.

Die Palm Buds Pro kommen mit aktiver Geräuschunterdrückung, die von drei Mikrofonen je Ohrstöpsel ermöglicht wird. Die Akkus sollen je nach Nutzung zwischen 4,5 und 5,5 Stunden durchhalten, mit dem Ladecase sind laut Hersteller insgesamt bis zu 24 Stunden möglich. Gemäß IPX4 sind die Palm Buds Pro gegen Schweiß geschützt.

Das Design der Palm Buds Pro haben vorher Marken wie "Hengyuan" und "Enacfire" benutzt.

(Bild: Palm)

Verschickt werden die In-Ears des Tech-Startups dann am 9. November. Dass die Ohrhörer erst noch auf den Markt kommen müssen, hält Palm Ventures nicht davon ab, auf der eigenen Webseite bereits enthusiastische Kundenrezensionen anzuzeigen. "Ich könnte niemals wieder ein anderes Paar an Earbuds für meinen Workout verwenden", frohlockt dort "Jordan P". Und "Alex F." urteilt: "Ich habe sie alle ausprobiert und es gibt keine besseren ANC-Buds als diese".

Dem Technik-Magazin The Verge ist derweil aufgefallen, dass Palm die Buds Pro offenbar nicht selbst designt hat: In diversen Online-Stores finden sich mehrere chinesische Marken, die identisch aussehende In-Ears verkaufen. Unklar ist, inwiefern sie sich technisch unterscheiden: Palm verspricht für die Buds Pro beispielsweise mehr Mikrofone, als die identisch anmutenden Produkte der China-Marken haben. Gegenüber dem Technik-Magazin bestätigte Palm, dass die Hörer "mit Unterstützung von Zulieferern aus China" hergestellt werden.

Das heutige Palm hat nichts mehr mit dem früheren Unternehmen zu tun, das einst mit PDAs die Vorfahren moderner Smartphones anfertigte. Dieses Original-Palm wurde 2010 von HP aufgekauft, bevor 2011 das Ende der Palm-Produkte angekündigt wurde. 2014 verkaufte HP die Rechte am Markennamen Palm an ein kalifornisches Startup, das vom chinesischen Unternehmen TCL Corporation unterstützt wird und mittlerweile als Palm Ventures firmiert.

Palm Ventures präsentiert sich als Lifestyle-Firma und vermarktet seine Produkte an junge, sportlich aktive Menschen. Das Unternehmen wird unter anderem vom NBA-Star Steph Curry finanziert, der häufig auch in Werbekampagnen für Palm-Produkte zu sehen ist. Das bislang einzige Produkt von Palm war ein Mini-Smartphone, das 2018 angekündigt wurde: Das schlicht "Palm" genannte Produkt hat ein kleines 3,3-Zoll-Display und funktioniert nur, wenn es mit einem anderen Handy "gekoppelt" ist. Über Vodafone und Amazon kam das Mini-Handy schließlich auch nach Deutschland.

(dahe)