Gegen Wettbewerbsvorwürfe: Apple stellt integrierte Apps in App Store

iMessage, Safari, Telefon & Co stehen erstmals im App Store, von iPhones löschen lassen sie sich nicht. Apple scheint sich auf Marktregulierung einzustellen.

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Von
  • Leo Becker

Apple hat die fest vorinstallierten iPhone-Apps nun mit in den App Store aufgenommen. Erstmals können Kunden so deren Datenschutz-Labels direkt einsehen, mit anderen Apps vergleichen sowie Bewertungen für die Programme hinterlassen. Zu den im App-Laden vertretenen Apple-Apps gehört damit jetzt zentrale Software wie der Browser Safari, die Telefon-App, die App Nachrichten für die Kommunikation per iMessage und SMS sowie etwa auch Kamera, Uhr, Fotos und Health.

Der Schritt könnte als Vorbereitung für eine Löschfunktion dienen: In den USA haben Senatoren inzwischen einen Gesetzesentwurf vorgestellt, der große Plattformbetreiber wie Apple und Google unter anderem dazu zwingen soll, vorinstallierte Apps generell löschbar zu machen. Fest integrierte Apps wie Safari, Telefon und iMessage lassen sich bislang nicht von iPhones und iPads löschen.

Erst seit iOS 12 ist es überhaupt möglich, bestimmte Apple-Apps wie etwa Mail, Karten und Notizen zu entfernen – diese lassen sich seitdem im App Store finden, um einen erneuten Download möglich zu machen. Updates für die Apps stellt Apple bislang aber nicht auf diesem Wege bereit. Seit wenigen Wochen ist es zudem möglich, alle im App Store verfügbaren Apple-Apps auch zu bewerten – ein weiterer Schritt, um Vorwürfe einer Bevorzugung eigener Apps entgegenzutreten.

Apple geht damit auch auf Kritik von Dritt-Entwicklern und App-Anbietern ein, schließlich besitzen vorinstallierte Apps zwangsläufig einen erheblichen Vorteil. Apple betonte in Hinblick auf Marktregulierung immer wieder, man sei in keinem Markt dominant und behandle alle App-Anbieter gleich – die App-Store-Regeln würden auch für Apple-Apps gelten. Wie Entwickler schnell bemerkten, ist Apples Browser Safari derzeit aber bereits ab 4 Jahren freigegeben, während alle anderen iOS-Browser wegen des freien Internetzugriffs nur für Erwachsene (17+) zum Download bereitstehen dürfen.

(lbe)