EU prüft Übernahme ARMs durch Nvidia

Verzerrungen auf anderen Märkten fürchtet die EU-Kommission, wenn Nvidia ARM übernimmt. Die Behörde schaut daher genauer hin.

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(Bild: bodnar.photo/Shutterstock.com)

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  • dpa

Die EU-Wettbewerbshüter wollen die geplante Übernahme des Chipdesigners ARM durch den Grafikkarten-Spezialisten Nvidia genauer unter die Lupe nehmen. Die EU-Kommission befürchtet, der Zusammenschluss könnte "zu höheren Preisen, einer geringeren Auswahl und weniger Innovation in der Halbleiterindustrie führen", hat sie am Mittwoch in Brüssel mitgeteilt. Zudem könne das entstehende Unternehmen den Zugang von Nvidia-Konkurrenten zu ARMs Technik beschränken.

Im September hatte Nvidia angekündigt, den CPU-Entwickler ARM für knapp 40 Milliarden US-Dollar zu kaufen. "Unserer Analyse zufolge könnte die Übernahme den Zugang zum geistigen Eigentum von ARM einschränken oder erschweren, was auf vielen Märkten, auf denen Halbleiter zum Einsatz kommen, zu Verzerrungen führen könnte", sagte die zuständige Vize-Präsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager. Die Untersuchung solle sicherstellen, dass Unternehmen in Europa weiter Zugang zu jener Technik hätten, die notwendig sei, um moderne Halbleiterprodukte zu wettbewerbsfähigen Preisen herzustellen.

Die EU-Kommission muss nun bis 15. März 2022 über die geplante Fusion entscheiden. Um Bedenken auszuräumen, hat Nvidia bereits Anfang Oktober Selbstverpflichtungen angeboten, die die Behörde jedoch nicht für ausreichend hält. ARM ist ein Schlüssel-Unternehmen für die gesamte Smartphone-Branche. Von dem Unternehmen stammt die Grund-Architektur der Chips, die in praktisch allen Smartphones und den weitaus meisten Tablet-Computern verwendet werden. Bisheriger Eigentümer ist der japanische Konzern Softbank.

(ds)