AR-Headset von Apple angeblich Ende 2022

Der Konzern will offenbar ein vom iPhone unabhängiges Gerät schaffen – das eines Tages auch das Smartphone ersetzen könnte.

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(Bild: BB DESIGN STOCK / Shutterstock.com)

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Apple wird sein erstes eigenes Augmented-Reality-Gerät bis Ende nächsten Jahres in den Handel bringen – mit besonders mächtiger Hardware. Davon geht der häufig treffsichere Analyst Ming-Chi Kuo vom taiwanischen Investmenthaus TF International Securities aus. Seinen Angaben zufolge, die er in einem am Freitag erschienenen Bericht an Investoren machte, soll das Gerät im Gegensatz zu früheren Gerüchten unabhängig von einem iPhone zu nutzen sein. Apple würde damit also nicht die einstige Strategie der Apple Watch wiederholen, die ohne Handy anfangs nicht nutzbar war.

Laut Kuo hat das Headset einen Prozessor, der sich in Sachen Leistung mit einem M1-Mac messen kann – dank Apple Silicon auf ARM-Basis. Weder Mac noch iPhone seien bei der Verwendung der Hardware notwendig. Das Gerät werde zudem nicht nur für spezifische Anwendungen gedacht sein, sondern eine Software-Plattform bieten – womöglich also einen eigenen AR-App-Store.

Das eigene Chip-Design würde sich damit von der oftmals schwächeren Hardware der Konkurrenz absetzen. Das SoC soll sogar "signifikant mehr Rechenleistung" als ein iPhone bereitstellen, um die enthaltene Sensor- und Bildschirmtechnik anzusteuern. So soll das Headset mindestens sechs bis acht optische Module enthalten, die gleichzeitig kontinuierliche Videosignale für "durchsichtige" AR-Dienste liefern.

Apple kauft angeblich 4K-Micro-OLED-Bildschirme von Sony, von denen zwei in dem Headset stecken. Auch Virtual-Reality-Anwendungen (VR) könnten unterstützt werden. Apple habe explizit entschieden, das Gerät als eigene Klasse und nicht als Zubehör für iPhone oder Mac zu positionieren. "Nur so kann das Produkt wachsen." Es werde ein eigenes Ökosystem und eine komplette und flexible Nutzererfahrung bieten.

In einem früheren Bericht hatte es noch Spekulationen gegeben, dass Apple sein Headset via schnellem Wi-Fi 6E mit einem iPhone verbinden wird, das als mächtige Zuliefer- und Rechenhardware dient. Ähnlich agieren bisherige Headset-Anbieter, wenn sie nicht eher schwachbrüstige Sologeräte offerieren. Doch Apple scheint, so behauptet zumindest Kuo unter Berufung auf seine Kontakte aus der Lieferkette, eine eigene Strategie zu fahren.

Das Projekt ist ganz oben aufgehängt – was auch dadurch belegt ist, dass Konzernchef Tim Cook regelmäßig über die positiven Möglichkeiten von Augmented Reality spricht ("We are high on AR", "I am AR-Fan #1"). Die langfristige Strategie ist laut Kuo, dass ein solches Headset in zehn Jahren das iPhone ersetzt. Der Schritt klingt logisch, begeben sich doch immer mehr Konzerne in virtuelle Welten. So benannte Facebook seine Holding erst kürzlich in "Meta" um und auch Microsoft bastelt an einem eigenen "Metaversum". Cook glaubt allerdings, dass komplett virtuelle Welten eher schlecht sind, stattdessen will er mit AR die digitale mit der analogen Welt verbinden.

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(bsc)