Codename Spartacus: Sony plant Pendant zum Xbox Game Pass

Sony plant für die Playstation eine "Spiele-Flatrate" analog zu Microsofts Game Pass. Gegen eine monatliche Gebühr gibt es Spiele – zum Download und Streamen.

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(Bild: DenPhotos/Shutterstock.com)

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Die Playstation von Sony soll eine "Spiele-Flatrate" bekommen. Gegen eine monatliche Gebühr könnte demnach auf der Playstation 4 und Playstation 5 ein Spielekatalog abgerufen werden, aus dem Titel als Download oder per Stream gespielt werden können. Unter dem Codenamen "Spartacus" sollen die Dienste Playstation Plus und Playstation Now vereint werden. Zudem soll es ein weiteres Angebot geben. Sony würde mit dem für das Frühjahr des kommenden Jahres geplanten Abo-Dienst zum Game Pass von Microsoft aufschließen.

Einem Bericht auf Bloomberg zufolge werden die Dienste PS Now und PS Plus zusammengeführt und unter dem Namen Playstation Plus weitergeführt – der Name Playstation Now soll demnach auslaufen. Das "neue Playstation Plus" soll in drei Stufen angeboten werden. Die erste Stufe beinhalte die bestehenden PS Plus-Vorteile, etwa monatlich neue kostenlose Spiele – von denen aktuell zwei für die PS 4 und eins für die PS 5 inklusive sind –, den Zugang zu Online-Multiplayer-Partien und Rabatte auf ausgewählte Spiele im Playstation-Store.

Mit der zweiten Stufe sollen Spieler Zugriff auf weitere Playstation 4- und Playstation 5-Titel bekommen. Die dritte Stufe biete Spiele-Streaming und eine Spielebibliothek von Titeln der PS 1, 2, 3 und PSP sowie erweiterte Demos. Aktuell bietet Playstation Now PS2-, PS3- und PS4-Titel zum Streamen und Download an, der Dienst ist auf der Playstation 4, 5 und dem Windows PCs verfügbar.

Zu den möglichen Kosten der unterschiedlichen Stufen liegen dem Bericht zufolge bisher keine Informationen vor. Aktuell kosten die Dienste von Sony im Monatsabonnement 8,99 Euro (Playstation Plus) und 9,99 Euro (Playstation Now) – Sony bietet auch drei beziehungsweise zwölf Monate zu günstigeren Konditionen an. Ein Kombi-Abo der beiden Dienste gibt es aktuell nicht – für die "allermeisten" Multiplayer-Spiele auf PS Now ist kein zusätzliches PS Plus-Abo nötig.

Mit "Spartacus" könnte sich das nun ändern, sofern die Preise der ersten Stufe des zukünftigen Abo-Modells dem aktuellen PS Plus-Abo ähneln. Dem Bericht nach, bei dem sich Bloomberg auf nicht namentlich genannte Personen bezieht, ist das Pendant zum aktuellen PS Now-Angebot – allerdings in umfangreicherer Form – erst in der dritten Stufe des Abos enthalten und dürfte demnach deutlich teurer ausfallen.

Während die Xbox Series X und S Schätzungen zufolge etwa 6,5 Millionen mal verkauft wurde, ging die Playstation 5 bereits 10 Millionen mal über die Ladentheke – trotz der Chipknappheit und Lieferengpässe. Die Playstation 4 hatte bereits vor einem Jahr die 100-Millionen-Marke geknackt und liegt damit deutlich vor der Xbox One. Trotz des Vorsprungs an verkauften Konsolen hingt Sony bei den Abos gegenüber Microsoft hinterher. Bloomberg zufolge hat Microsoft bereits mehr als 18 Millionen Game Pass-Abonnenten.

Microsoft bietet den Game Pass ebenfalls in unterschiedlichen Versionen an, parallel dazu auch die Gold-Mitgliedschaft. Die Gold-Mitgliedschaft ist das Pendant zu PS Plus, enthält monatlich kostenlose Spiele, Vergünstigungen im Store und ist Voraussetzung für die meisten Multiplayer-Spiele. Für den Party-Chat auf der Xbox ist eine Gold-Mitgliedschaft für 6,99 Euro monatlich nicht mehr erforderlich.

Den Game Pass gibt es für den PC und die Konsole jeweils für 9,99 Euro pro Monat. Während der Game Pass für den PC allerdings EA-Play enthält, steht Nutzern von Konsolen das Angebot von Electronic Arts erst mit dem Game Pass Ultimate für 12,99 Euro monatlich zur Verfügung. Der Game Pass Ultimate beinhaltet zusätzlich die Gold-Mitgliedschaft, Spielen aus der Cloud (xCloud) und ist auf PC und Konsole gültig.

Microsofts Cloud-Gaming Dienst xCloud ist auf nahezu allen gängigen Systemen verfügbar – seit Mitte dieses Jahres werden auch Browser unterstützt, sodass die Spiele auch auf Apples MacOS gestreamt werden können.

Microsoft hat den Game Pass 2017 eingeführt und das xCloud-Angebot ist mittlerweile auf allen relevanten Systemen verfügbar. Sony investiert Bloomberg zufolge in den Ausbau von Cloud-Gaming – der Zukunft von Videospielen.

Google hat mit Stadia technisch bereits bewiesen, dass ein reines Streaming-Angebot für Videospiele in akzeptabler Qualität durchaus möglich ist, sich jedoch gegen die Produktion eigener Inhalte entschieden und seine Studios geschlossen. Auch Microsoft entwickelt eigene Streaming-Sticks für xCloud. Konsolenverkäufe werden in der Zukunft wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle spielen und die passenden Streaming-Angebote den Videospiel-Markt dominieren – eine ausreichend schnelle Internetverbindung vorausgesetzt.

(bme)